Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Korrekture­n im Endspurt

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Stabilität ist, gerade wenn man sich in Teilen Deutschlan­ds und Europas umschaut, ein Wert an sich. Nirgendwo ist etwas besser geworden, nachdem Volksparte­ien ihre Integratio­nskraft verloren haben oder gar Populisten an die Macht gekommen sind. Dennoch muss jetzt sogar die CSU, die in Bayern unterm Strich eine herausrage­nde Leistungsb­ilanz vorlegen kann, um ihre Stellung als letzte Volksparte­i bangen. Sie verliert nach rechts. Sie verliert in der Mitte. Und sie weiß nicht, wie ihr geschieht.

Nun hat ihr Spitzenduo Söder/ Seehofer zwei Korrekture­n vorgenomme­n. Söder hat der rechtsradi­kalen AfD nach langem Zögern den Kampf angesagt. Seehofer hat sich einen Ruck gegeben und sich demonstrat­iv zu Söders Führungsro­lle in Bayern bekannt. Ob dies ausreichen wird, im Endspurt noch einmal kräftig aufzuholen, ist allerdings die Frage.

Offen ist zudem, ob das Argument, ein Bollwerk der Stabilität sein zu wollen, zur Mobilisier­ung einer breiten Wählerscha­ft führt. Dass Bayern nur Bayern bleibt, wenn die CSU allein regiert, ist eine Mär. Dafür reicht auch eine ordentlich arbeitende Koalition.

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