Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ruder WM: Achter gewinnt Gold
Zeidler geht dagegen leer aus
Plowdiw Zum ausgelassenen Jubel fehlte im Zielraum noch die Kraft, doch bei der Siegerehrung wenige Minuten später ließen die Hünen aus dem Deutschland-Achter ihren Gefühlen feien Lauf. Der souveräne Start-Ziel-Sieg bei der WM in Plowdiw vor den Australiern und Briten veredelte eine Saison der Superlative. Mit dem finalen Kraftakt blieb die Crew in diesem Jahr in allen Endläufen ungeschlagen. Und wie schon beim Gewinn des EM-Titels Anfang August in Glasgow machte sich das Festhalten an Altbewährtem bezahlt. Erstmals in der ruhmreichen Geschichte des deutschen Paradebootes gelang es, den WM-Titel mit derselben Besatzung erfolgreich zu verteidigen.
Aus deutscher Sicht fiel die Gesamtbilanz in den 14 olympischen Klassen mit jeweils einmal Gold und Silber nur geringfügig besser aus als bei den Titelkämpfen vor einem Jahr in Sarasota. Dort hatte der siegreiche Achter für die einzige deutsche Medaille gesorgt. Oliver Zeidler konnte die Bilanz jedoch nicht aufbessern. Der 22 Jahre alte Ruder-Shootingstar aus Ingolstadt, der erst vor knapp zwei Jahren vom Schwimmsport in den Einer gewechselt war und gleich bei seinem WM-Debüt überraschend in das Finale vorgestoßen war, musste sich mit Rang sechs begnügen.