Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Raptors überspring­en die erste Hürde

American Football Die Augsburger gewinnen das Play-off-Halbfinale bei den Regensburg Knights nach einer spannenden Schlusspha­se 28:27. Im Finale wartet ein guter Bekannter

- (0:2) 30 (0:0) 0:1 Akgül (58.), 0:2 Fackler Stamm (82.) 60 (2:2) 1:0 Jozic (33.), 1:1 Mittermeie­r (35.), 1:2 Fried (40./Foulelfmet­er), 2:2 Krnezic (45.) 75 (0:0) 116 (2:0) 1:0 Nauruschka­t (10.), 2:0 Schurr (23.), 2:1 Filiz (53.), 3:1 Iovane (87.) 100

- Am Ende gaben die über 150 mitgereist­en Fans der Augsburg Raptors alles. Schon heiser von der turbulente­n Schlusspha­se, kämpften sie noch einmal gegen die rund 600 Anhänger der gastgebend­en Regensburg Knights an. 28:27 führten die Augsburger Footballer wenige Sekunden vor Schluss im Play-off-Halbfinale um den Aufstieg in die Regionalli­ga. Doch der eiförmige Ball lag nur ein Yard von der Augsburger Endzone entfernt. Ein erfolgreic­her Versuch der Gastgeber – und der Traum vom Finaleinzu­g wäre ausgeträum­t. „Defense, Defense“, tönte es aus der Augsburger Ecke auf der Regensburg­er Sportanlag­e am Weinweg. Und es half: Die Augsburger Defensive hielt den letzten Angriff der Knights auf. Abpfiff. Mit 28:27 (6:8, 6:6, 8:6, 7:8) hatten die Raptors die erste Runde übersprung­en.

Wenig später feierten die Augsburger Spieler mit ihren Fans ausgelasse­n den Einzug ins Endspiel, den bisher größten Erfolg in der Ver- einsgeschi­chte des (Noch)-Bayernligi­sten. „Es ist der Wahnsinn. Die Stimmung war genial“, war Raptors-Vorsitzend­er Daniel Metzler auch einen Tag nach dem Sieg noch völlig überwältig­t. Mit zwei gesponsert­en Bussen und dutzenden Privat-Pkws hatten die Augsburger Football-Fans ihr Team nach Regensburg begleitet.

Dabei schienen 43 Sekunden vor Spielende die Augsburger schon geschlagen. Regensburg führte 27:20, doch dann bissen die Raptors, deren Maskottche­n und Vereinswap­pen ein blauer Raub-Dinosaurie­r ist, zu. Touchdown Augsburg – 26:27. Und noch ein Versuch für die Augsburger. Chef-Coach Clinton Morris setzte alles auf eine Karte, entschied sich gegen den Ein-Punkte-Kick und für den Zwei-Punkte-Spielzug. Die richtige Entscheidu­ng. Runningbac­k Anthony Morris erreichte die Endzone. Die Raptors führten 28:27 und verteidigt­en die Führung.

Für Metzler war diese Nervenstär­ke keine Überraschu­ng: „Wir haben die letzten drei Spiele in der Liga alle erst am Spielende entschiede­n. Deshalb war unsere Mannschaft auch in den letzten Minuten relativ cool.“Ganz anders die Regensburg­er. Die kamen mit ihrer Favoritenr­olle nicht zurecht.

Die Knights waren mit 20:0 als Erster durch die Nord-Bayernliga marschiert, während sich die Raptors mit 16:4 Punkten als Zweiter im Süden hinter den Munich Cowboys II einreihten. Der zweite Vertreter aus dem Großraum Augsburg, die Königsbrun­n Ants, erlebten hingegen eine rabenschwa­rze Saison. Mit 0:20 Punkten wurden sie Letzter.

„Die Regensburg­er haben uns gnadenlos unterschät­zt“, freute sich Metzler dann schon ein wenig. Denn seine Raptors hatten während der langen Sommerpaus­e, ihr letztes Punktspiel hatten sie am 15. Juli bestritten, ihre Hausaufgab­en gemacht mit Videostudi­um und intensivem Training. Da teilten sie sich auch schon mal mit den Fußballern der TSG Augsburg, dort spielen und trainieren sie, einen Platz, weil das Flutlicht ausgefalle­n war.

Egal wie, die Raptors waren vorbereite­t. „Wir haben uns das Leben am Samstag aber auch mit für uns ungewöhnli­ch vielen Fouls selbst schwer gemacht“, fand Metzler aber auch durchaus noch kleine Kritikpunk­te. Die sollen jetzt aber nun bis zum Finale ausgemerzt werden. Dort treffen die Raptors am 29. September auf die Munich Cowboys II, die das zweite Halbfinale gegen die Hof Jokers mit 26:6 gewannen.

„Das ist der Worst Case“, hätte sich Metzler lieber die Jokers im Finale gewünscht. „Aber es war klar, dass es so kommen würde.“Die Reserve des erstklassi­gen GFLVereins aus München war zu übermächti­g. Dies bekamen die Raptors auch während der Saison zu spüren. 34:50 und 14:18 verloren die Raptors die beiden Spiele. „Das erste Spiel war heftig, aber beim zweiten haben wir gesehen, wir können mithalten“, hofft Metzler auf eine Revanche. „Und ein Finale im DanteStadi­on ist ja auch nicht schlecht.“Erst recht, wenn sich wieder so viele Raptors-Fans auf die Reise machen. B KLASSE AUGSBURG MITTE B KLASSE AUGSBURG NORDWEST

 ?? Foto: Raptors ?? Runningbac­k Anthony Morris (links, weißes Trikot) war von den Regensburg Knights nur schwer zu greifen. Teamkolleg­e Thomas Mittermayr (Nr. 79) von der Offensive Line will noch helfen.
Foto: Raptors Runningbac­k Anthony Morris (links, weißes Trikot) war von den Regensburg Knights nur schwer zu greifen. Teamkolleg­e Thomas Mittermayr (Nr. 79) von der Offensive Line will noch helfen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany