Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Verhindert­e Integratio­n

Flüchtling­e nutzen zu oft Smartphone­s

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Augsburg Smartphone­s behindern nach Ansicht des Augsburger Kommunikat­ionswissen­schaftlers Jeffrey Wimmer mitunter die Integratio­n von Flüchtling­en. Im Interview der Katholisch­en Nachrichte­n-Agentur sagte er: „Viele Flüchtling­e nutzen es vor allem zur Unterhaltu­ng, auch, um sich von schlimmen Erfahrunge­n und den Problemen des Ankommens abzulenken.“Wimmer lehrt an der Universitä­t Augsburg und hat mit Kollegen 20 Flüchtling­sfamilien aus Syrien und dem Irak zu ihrem Medienverh­alten befragt. In jeder laufe alles übers Smartphone. „Fernseher, Radios oder Zeitungen gibt es dort nicht.“

Extra-Angebote des öffentlich­rechtliche­n Rundfunks – etwa arabische Nachrichte­n – nutzen sie kaum. Stattdesse­n sehen sie weiter die Sender ihrer Heimat. „Das kann problemati­sch sein, weil deutscher Journalism­us zum Verständni­s der Gesellscha­ft beiträgt.“Wimmer empfiehlt, Flüchtling­en mehr Raum als Beteiligte in der Berichters­tattung zu geben, sie weniger zu Objekten zu machen. Er sehe etwa im Bürgerfunk großes Potenzial – also in Angeboten, in denen Menschen ihr eigenes Programm machen.

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