Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Gasleitung über „heiliges Land“
Nonnen prozessieren
Washington Im Streit um eine Gasleitung, die durch ihr Grundstück in Pennsylvania verlaufen soll, ziehen die Schwestern des Ordens der Anbeterinnen des Blutes Christi vor das oberste US-Gericht. Sie sehen ihr Recht auf freie Religionsausübung verletzt.
Ein Anwalt der Nonnen erklärte US-Medien, das zuständige Bundesberufungsgericht habe das Gesetz zum Schutz der Religionsfreiheit auf den Kopf gestellt. Das Gericht hatte jedoch im Juli – ebenso wie die Vorinstanz – die Einwände der Glaubensgemeinschaft nicht anerkannt.
Das zentrale Argument der Schwestern: Die geplante Pipeline des Energiekonzerns Atlantic Sunrise verletze ihre „tief verwurzelten religiösen Überzeugungen über die Heiligkeit der Erde“. Das Energieunternehmen stützt sich indes auf ein Gesetz, das ihm nach Zustimmung der Regulierungsbehörde das Recht gibt, Pipelines über fremdes Privatland zu verlegen. „Wir tun, was wir können, um zu sehen, ob wir das korrigieren können“, erläuterte Schwester Bernice Klostermann das weitere Vorgehen der beiden Parteien.