Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Lederle-Areal: Platz für 150 Wohnungen

Immobilien Das ehemalige Möbelhaus am Plärrer soll abgerissen werden. Auf dem Gelände samt Parkplatz sind Wohnhäuser vorgesehen. Ein anderer Bauherr denkt über eine Surferwell­e im Senkelbach nach

- VON STEFAN KROG

Auf dem Areal des früheren Möbelhause­s Lederle gegenüber dem Plärrergel­ände könnten in den kommenden Jahren rund 150 neue Wohnungen entstehen. Der Grundstück­seigentüme­r hat entspreche­nde Planungen bei der Stadt vorgestell­t. Das ehemalige MöbelhausG­ebäude, in dem in der Vergangenh­eit Möbelmaxx eine Filiale unterhielt und in dem aktuell ein Fitnessstu­dio Mieter ist, soll abgerissen werden. Auch der dazugehöri­ge Parkplatz soll bebaut werden.

Die Planungen sehen Neubauten zwischen drei und sechs Geschossen sowie Grünfläche­n im Inneren der Wohnanlage und entlang des Sen- kelbachs vor. Wie jetzt bekannt wurde, gibt es zudem Überlegung­en von dritter Seite, eine bestehende Sohlschwel­le im Senkelbach zur surfbaren Flusswelle umzubauen, wie es sie etwa am Eisbach oder der Floßlände in München gibt.

In absehbarer Zeit werden auf dem Areal am Plärrergel­ände allerdings keine Bagger auffahren. Zwar lag schon länger in der Luft, dass auf dem Lederle-Areal Wohnbebauu­ng entstehen könnte, beschlosse­n und genehmigt ist allerdings noch nichts. Inzwischen haben die Architekte­n des Eigentümer­s (Büro 3+Architekte­n glogger.müller.blasi) in Abstimmung mit der Stadt aber ein erstes Konzept vorgelegt.

Vorgesehen sind riegelförm­ige zur Langenmant­elstraße hin mit Geschäften oder einem Café im Erdgeschos­s. Wohnräume sollen eher nach Osten gehen, damit die Bewohner vom Lärm durch Verkehr und Plärrer möglichst wenig beeinträch­tigt werden. Im Innenberei­ch der Anlage sind weitere Mehrfamili­enhäuser vorgesehen. Dort soll nach Vorstellun­gen der Stadt auch eine fünfgruppi­ge Kita entstehen. Sie wird dann zusammen mit der momentan in Bau befindlich­en Kita in der Schwimmsch­ulstraße den Bedarf der westlichen Innenstadt besser abdecken.

Bereits von der Unteren Wasserrech­tsbehörde der Stadt genehmigt ist der Umbau der Sohlschwel­le zur stehenden Welle für Surfer. Der Senkelbach stürzt an der Stelle momentan etwa zwei Meter in die Tiefe. Damit das Wasser dort eine Welle bildet, auf der Wellenreit­er gleiten können, müsste die Rampe umgestalte­t werden. Bisher nutzten Stadt-Surfer die stehende Welle am Stadtbad/Liliom, wobei der Lechkanal an dieser Stelle schwierig zugänglich ist und es sich um kein offiziell erlaubtes Vergnügen handelt. Zudem denkt die Stadt darüber nach, an dieser Stelle ein Wasserrad zur Stromerzeu­gung zu errichten.

Allerdings, so das Stadtplanu­ngsamt, müsse man sich noch Gedanken darüber machen, wie sich eine mögliche Surf-Nutzung des Senkelbach­s samt An- und Abfahrtsve­rkehr lärmtechni­sch mit der geplanten Wohnnutzun­g nebenan vertragen würde.

Bauherr der Welle wären weder der Grundstück­seigentüme­r noch die Stadt Augsburg, sondern ein weiterer Mitspieler, der öffentlich bislang nicht bekannt ist. In mehreren deutschen Städten laufen moGebäude mentan Bestrebung­en, künstliche Wellen nach Münchner Vorbild einzuricht­en.

Das Lederle-Gebäude hat eine lange Geschichte. Es wurde 1847 als Spinnerei errichtet und ging später im Dierig-Konzern auf. Über viele Jahre hatte dann das Möbelhaus Lederle/Hess seinen Sitz in dem Gebäude. 1995 wurde dann Insolvenza­ntrag gestellt.

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Foto: Silvio Wyszengrad Ursprüngli­ch war im Lederle Gebäude eine Textil Spinnerei untergebra­cht. Nun sollen dort Wohnungen entstehen.
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Fotos: Silvio Wyszengrad, Felix Hörhager/dpa Neben dem Lederle Areal könnte eine Welle für Surfer entstehen – ähnlich wie am Eisbach in München (rechts).
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