Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Handarbeit zahlt sich in Meitingen aus

Unternehme­r Porträt Bato Savic versucht in Meitingen mit einer Waschanlag­e sein Glück. Weil die Konkurrenz nicht weit ist, lässt er sich einiges einfallen

- VON STEFFI BRAND

Es sind die drei Buchstaben B-I-G, die für den Chef von Big CarWash, Bato Savic, so viel mehr sind als nur ein Firmenname. Im Jahr 2012 eröffnete er sein erstes Unternehme­n unter dem Namen „BIG“. Damals handelte es sich um einen Reifenserv­ice, der sich in der Donauwörth­er Straße befand.

Meitingen Es sind die drei Buchstaben B-I-G, die für den Chef von Big CarWash, Bato Savic, so viel mehr sind als nur ein Firmenname. Im Jahr 2012 eröffnete der heute 39-Jährige sein erstes Unternehme­n unter dem Namen „BIG“. Damals handelte es sich um einen Reifenserv­ice, der sich einige Jahre in der Donauwörth­er Straße direkt in Meitingen befand. Vier Jahre war der Unternehme­r dort, bis er aus gesundheit­lichen Gründen, wie er sagt, den Reifenserv­ice verkauft hat.

Bereits vor dem Ende des Reifenserv­ices besiegelte er mit dem Kauf des Grundstück­s am Ende der Donauwörth­er Straße seine berufliche Zukunft: Er wollte im Automobilb­ereich bleiben, obwohl er selbst Quereinste­iger in diesem Thema war.

Er hat eine Ausbildung zum Groß- und Außenhande­lskaufmann absolviert. Nach seiner Ausbildung arbeitete sich Savic zum Abteilungs­leiter bei einem Einzelhänd­ler hoch. Bereits bei der Schließung des Reifenhand­els hatte er das vor Augen, was nun sein täglich Brot darstellt: Big CarWash. Die Anschrift hat sich nur geringfügi­g geändert: Auch Waschpark befindet sich in der Donauwörth­er Straße, nur ganz am Ende der Straße – zwischen dem neu gebauten Kino und dem direkten Mitbewerbe­r.

Dass er die Konkurrenz tagtäglich vor Augen hat, war ihm wohl bewusst, obgleich er sich nicht etwa kurzfristi­g für den Standort entschiede­n hat. Bereits im August 2015 hat er das Grundstück gekauft. Dann hätten durch unglücklic­he Umstände Planung, Bau und Eröffnung ganze zwei Jahre gedauert.

Genutzt hat der 39-Jährige diese „Wartezeit“sehr gut, verrät er lachend. In dieser Zeit habe er sich intensiv um seinen bald sechsjähri­gen Sohn gekümmert. Nun wurde es aber Zeit, mit dem Waschpark durchzusta­rten. Schließlic­h habe er viel riskiert. „Ich habe meine Eigentumsw­ohnung für den Laden hier verkauft“, verrät er. Seit der Eröffnung findet man ihn tagtäglich am Waschpark, und das bedeutet von Montag bis Samstag jeweils 13 Stunden am Tag. Viel Zeit fürs Privatlebe­n bleibt Savic heute nicht mehr, denn seine Aushilfskr­aft kommt nur zeitlich begrenzt zum Einsatz.

„Viele der Menschen, die den Weg zu den Waschstraß­en nehmen, biegen vermutlich aus reiner Gewohnheit links zum Mitbewerbe­r ein“, schätzt Savic. Sein Waschpark befindet sich rechter Hand und bietet auf den ersten Blick genau das, was auch links vorhanden ist: SBWaschplä­tze, an denen die Fahrzeuge in Eigenregie gereinigt werden können.

Dafür ist seine Textilwasc­hanlage, bei der er selbst die Fahrzeuge via Handwäsche vorreinigt, scheinbar konkurrenz­los am Ort. Das Feedback der Kunden sei durchweg positiv, die Weiterempf­ehlungsquo­te sei hoch. „Die SB-Waschplätz­e sind hingegen schwierige­r in eine positive Richtung zu lenken als gedacht“, gibt Savic zu.

Den Mut verliert der 39-Jährige keineswegs. „Ich habe mir einmal vorgenomme­n, drei unternehme­rische Herausford­erungen zum Erfolg zu führen“, verrät er. Der Reifenhand­el war Nummer 1, der Waschpark soll Projekt Nummer 2 werden, und was dann folgt, will der 39-Jährige heute noch nicht preisgeben. Im Moment feilt er an einer Strategie, Kunden die Berührungs­ängste zu nehmen, denn Savic glaubt: „Wer einmal da war, kommt wieder. Man muss es nur einmal probiert haben.“

Dann bleibt jedoch Zeit für einen Plausch mit der Kundschaft, die mitunter recht gute Ideen liefert, die der Unternehme­r gerne umsetzt. Die nächsten Bausteine zum Erfolg sollen mehr Komfort bieten. Eine Bank und einen Tisch gibt es schon – und Gratiskaff­ee für all jene, die sich für den Waschpark entscheide­n.

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Foto: Steffi Brand Die Textilwasc­hanlage läuft gut. Hier rei nigt Inhaber Bato Savic die Fahrzeuge per Hand vor.

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