Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Druckreif: So schreiben Schüler
Lesung Im Rahmen des Bücherflohmarkts lesen Neusässer Jungautoren aus ihren Geschichten. Die sind bereits veröffentlicht worden
Neusäß Bücher schenken Ruhe, machen schlau und packen uns mit allen Sinnen. Bücher regen aber vor allem unsere Fantasie an. Dies bewiesen bei einer Lesung anlässlich des Bücherflohmarkts im Rathaus Neusäß vier Jungautoren. Die Schulverwaltung des Landkreises hatte alle Schüler aufgerufen, für ein Buch selbst Geschichten zum Thema „Im Fluss“zu schreiben.
Zahlreiche Texte waren auch an Neusässer Schulen entstanden. Schließlich hatte die Jury unter Leitung des Autors und Neusässer Lehrers Peter Dempf 380 Geschichten für das Buch auszusuchen. Somit betrat die schon übliche Lesung zum Bücherflohmarkt Neuland: Nicht Erwachsene lasen aus Kinderbüchern vor, sondern vier Jungautoren zwischen neun und 14 Jahren stellen ihre eigenen Werke vor. Zwischen den einzelnen Vorträgen gaben sie zudem musikalische Kostproben am Klavier, auf Altflöte und Gitarre.
Vor Publikum eine eigene Geschichte vorzulesen, dazu gehört schon Mut. Alle vier jungen Schriftsteller haben ihre Sache prima gemacht und die Zuhörer mit märchenhaften, aber auch sehr spannenden Geschichten in Bann gezogen. So las Nora Faber, mit neun Jahren die jüngste Teilnehmerin, eine packende Geschichte über Flussmenschen mit dem Titel „Die magische Unterwasserfreundschaft“äußerst professionell vor. Sie besucht die vierte Klasse der Ägidius-Grundschule in Neusäß. „Es hat Spaß gemacht zu schreiben, der Jury hat die Geschichte gefallen und so kam diese in das Buch ‚Im Fluss‘, erklärte die elfjährige Nathalie Schoger, die mit ihrer Geschichte über die wagemutige Lösung einer dubiosen Wassernixenentführung mit dem Titel „Das magische Abenteuer im Fluss“großen Beifall bekam.
Wie ihre Lesekollegen Jan Bartl und Chiara Marzo besucht sie das Justus-von-Liebig-Gymnasium in Neusäß. Eine Abenteuergeschichte, wie könnte es für einen Jungen anders sein, gab der 13-jährige Jan zum Besten. Er erzählte, wie Freunde gemeinsam das nasse Versteck einer Diebesbande entdecken. Mit „Hoffnung – am Wasser“trug die 14-jährige Chiara schließlich einen poetisch-klugen Text über die Faszination des Elements vor.
Er habe alle Geschichten mehrmals gelesen und sei immer wieder fasziniert gewesen von dem Fantasiereichtum, der hier zum Ausdruck kam, erklärte Peter Dempf. „So beginnen Schriftstellerkarrieren“, meinte er. Enttäuscht zeigte er sich allerdings davon, dass von acht Kindern, die er zu dieser Lesung eingeladen hatte, sich dann nur vier meldeten. Als Belohnung und Dank für ihre interessanten Vorträge erhielten die vier Jungautoren einen Büchergutschein, denn: „Schreiben ist das eine, Lesen das andere. Wer schreibt, liest auch gerne“.