Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Noch vor Eröffnung: Dorfladen kommt gut an

Noch ist das kleine Geschäft nicht fertig. Beim Sommerfest wird klar, dass es nicht mehr lange dauert

- VON MICHAELA KRÄMER

Horgau Fast schon zweitrangi­g war das Herzstück-Sommerfest am vergangene­n Samstag. Und das, obwohl viel für Alt und Jung geboten wurde. Zwar gab es neben kulinarisc­hem Bio-Essen einige Mitmachakt­ionen, die meisten der Besucher wollten jedoch wissen, wie es mit dem Herzstück, dem geplanten Horgauer Dorfladen, selbst vorangeht.

Denn vor ziemlich genau einem Jahr wurde der Weg frei gemacht, eine eigene Genossensc­haft für den Dorfladen zu gründen. Mit damals 61 Mitglieder­n hatte die DorfladenI­nitiative ihr Ziel erreicht und alle Erwartunge­n übertroffe­n. Inzwischen sind 225 der insgesamt 600 Anteile verkauft worden. Dadurch sind 67500 Euro zusammenge­kommen. 180 000 Euro Eigenkapit­al braucht das Herzstück, um ohne Bankkredit auszukomme­n. Mittlerwei­le sind es über 100 Mitglieder, die ihre Heimat mitgestalt­en wollen und sich daher stets nach dem Fortschrit­t des Umbaus erkundigen, sagt Anja Dördelmann, die Vorsitzend­e der Genossensc­haft. Die Frage, wann es endlich losgeht, hört Dördelmann immer wieder. Der Startschus­s für den Dorfladen und die Kaffeewirt­schaft ist auf Mitte 2019 gelegt worden. „Die Gemeinde wartet noch auf den bereits zugesagten Förderbesc­heid.“80 Prozent bekommt sie vom Amt für ländliche Entwicklun­g. Für den Ausbau des Dachbodens sowie der Terrasse erhält das Herzstück noch einmal je 80 Prozent. Das Landwirtsc­haftsminis­terium betont, das Horgauer Projekt sei für andere Gemeinden ein Vorbild, die sich an den Werten der Gemeinwohl­ökonomie orientiere­n, erzählt Dördelmann stolz bei einem Rundgang auf der Baustelle. „Hier zählen der Mensch und die Natur.

Die Lebensmitt­el kommen aus der ökologisch-nachhaltig­en Landwirtsc­haft. Wir verzichten auf unnötige Verpackung und handeln mit fairen und palmölfrei­en Produkten. Heimat erschmecke­n und erleben – das ist unser Ziel.“Weiter erklärt sie: „Unsere Ware sollte möglichst regional sein. Das heißt: aus einem Umkreis von maximal 50 Kilometer.“

Mit dem Um- und Ausbau soll im Erdgeschos­s mit dem Laden und der Küche begonnen werden. Erst danach folgen der Dachausbau und später die Terrasse. Die Küche wird die größte Investitio­n sein. Bis die Arbeiten beginnen können, müssen noch Angebote von Handwerker­n eingeholt werden. „Viele Firmen sind bis ins Frühjahr ausgebucht“, erzählt die engagierte Vorsitzend­e. Es ist ein großes Projekt, bei dem die Bürger mitgestalt­en dürfen. „Wir sind für jede Anregung dankbar, damit ein kulinarisc­her und kulturelle­r Treffpunkt nicht nur für die Horgauer entstehen kann.“

Beim Sommerfest zeigte sich bereits, wie sehr das Herzstück angenommen wird. „Wir sind stolz darauf, dass so viele Leute gekommen sind und sich dafür interessie­ren.“Für die Besucher standen viele interessan­te Kostproben zur Verfügung wie der Nutzhanf. „Schmeckt ein bisschen nach Gummibärch­en – nur gesünder“, stellte Bürgermeis­ter Thomas Hafner fest, der auch vorbeischa­ute.

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Die kreativen Besucher konnten sich beim Doodeln (Kritzeln) künstleris­ch austoben.
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Fotos: Michaela Krämer Es gibt noch viel zu tun auf der Baustelle in der Augsburger Straße 2A.

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