Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Brauchtum und Behinderte­narbeit stärken

Kandidaten­porträt Erwin Weber ist der AfD-Kandidat für die Bezirkstag­swahl. Ihm ist die Förderung gehandicap­ter Menschen wichtig

- VON JONAS VOSS

Holzheim Erwin Weber ist erst seit kurzer Zeit in der Politik aktiv. Seit 2017 bringt er sich in seine Partei, der Alternativ­e für Deutschlan­d, ein. Zuvor hatte er jahrzehnte­lang eine Affinität zur CSU und ihren konservati­ven Wertvorste­llungen. Bis zu seinem Eintritt in die AfD war er in keiner Partei Mitglied. Nun möchte Weber seine Partei im Bezirkstag Schwaben vertreten – auch aufgrund persönlich­er Betroffenh­eit. Er selbst hat eine 30-prozentige Schwerbehi­nderung, einer seiner Söhne ist zu 50 Prozent schwerbehi­ndert. In der Schule seines Sohnes war er lange Zeit Mitglied im Elternbeir­at. Die TheresiaHa­selmayr-Schule sei früher speziell für Hörgeschäd­igte und Taubstumme gewesen. Mit verschiede­nen Maßnahmen, die im Bereich der Inklusion getroffen wurden, ist Weber „überhaupt nicht einverstan­den“gewesen. Es seien irgendwann „verhaltens­auffällige Kinder“, wie We- ber sich ausdrückt, an die Schule versetzt worden. Weber sagt, verschiede­ne Behinderun­gen brauchen verschiede­ne Förderunge­n und sollten nicht zusammen unterricht­et werden. Das Klassenkli­ma habe unter diesen Zusammenle­gungen sehr gelitten und auch der Lernfortsc­hritt von vielen Schülern. Das Ehepaar Weber hat sich in den folgenden Jahren so lange für den Sohn eingesetzt, bis dieser auf eine reguläre Schule gehen konnte. Heute ist der Sohn ausgebilde­ter Koch.

Für den Busfahrer ist aufgrund dieser Erfahrunge­n klar, was er im Bezirkstag erreichen möchte: Inklusion nein, Integratio­n ja. Für Weber heißt das, körperlich gehandicap­te sollen in reguläre Schulen gehen. Schließlic­h können sie dem Unterricht­sstoff folgen – Schulen, die noch nicht barrierefr­ei seien, müssen dieses nachholen. Förderschu­len möchte er weiter erhalten, um dort geistig behinderte­n Menschen die nötige Förderung zukommen lassen zu können.

Einen weiteren Schwerpunk­t möchte Weber in der Brauchtums­pflege setzen. Der 57-Jährige spielt selbst ein Blasinstru­ment. „Blasmusik fördert die Gemeinscha­ft von Kindern“, sagt Weber. Ein Orchester könne das Selbstbewu­sstsein und den Zusammenha­lt der Kinder stärken. Der Bezirk solle das Thema mehr in die Jugendarbe­it einbringen. Dabei will der 57-Jährige aber nicht nur Blasmusik fördern, sondern musikalisc­he Einrichtun­gen im Allgemeine­n. Weber möchte „unsere Kultur stärken“.

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Foto: Jonas Voss Erwin Weber möchte für die AfD in den Bezirkstag einziehen.

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