Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Diese Blend Aktionen sind wenig überzeugend
Eines vorab: Ich fahre leidenschaftlich gerne Rad und das nahezu täglich. Zur Radlnacht dennoch ein paar kritische Anmerkungen: Um Augsburg zur Radlstadt zu machen, sind sichere und zweckmäßige Radwege nötig. Kein nächtliches Happening, bei dem wilde Radlerhorden in Pulks am ausgewiesenen Weg vorbei, durch die kleinen Nebenstraßen klingeln und krakelen, um irgendwie abzukürzen. Die 100 000 Euro sind für die Stadtverantwortlichen plakativ wirkendes Geld und weit günstiger als millionenteure Radwege. Den aufgeklärten Bürger/Radler überzeugen solche Blend-Aktionen nicht.
Ein Blick aus Autofahrersicht (selbst erlebt): Der gesamte Verkehr aus/nach Osten (inkl. A 8-Ost) wurde auf eine einzige Straße konzentriert (Lechhauser Straße). Das führte dort zu mehr als 30-minütigen Staus. Der Suchverkehr durch Lechhausen, Proviantbach-/Herrenbachviertel und in der Jakobervorstadt war, sagen wir mal, „eindrucksvoll-chaotisch“.
Und: Schon mal an die Ökobilanz gedacht? Wenn tausende Autos sich stundenlang stauen und CO2/Feinstaub en masse produzieren? Von der verlorenen Zeit mal ganz abgesehen. Eine Bitte: Lasst Schleifenstraße und Berliner Allee in Frieden!
Wäre schön, wenn Planer und Stadt das nächste mal andere Stadtteile mit der Veranstaltung heimsuchen und uns in Mitte/Ost in Ruhe lassen. Wie wäre es mit Pfersee, Spickel oder Göggingen? Anwohner und Autofahrer dort werden begeistert sein!
Stefan Holzhauser,
Augsburg