Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die tolle Sophie auf Abwegen
Bei der so vielseitigen wie vielsprachigen Schweizerin Sophie Hunger gelang bislang immer die Nachbarschaft von Pop und Jazz besonders fein, samt starker Band und abwechslungsreich pointierter Instrumentierung. Aber jetzt: Hat sie allein im Wohnzimmer mit viel Technik vor sich hingefrickelt, dabei allen Jazz links liegen gelassen und ein Album mit fast ausschließlich englisch gesungenem ElektroPop fabriziert, wurzelnd in den bonbonbunten 80ern und 90ern. Schön und wiederkennbar ist das bei ruhigeren Nummern wie „Silver Lane“und vor allem „There Is Still Pain Left“. Aber man höre das plockernde „Tricks“, das sphärische „Oh Lord“, das treibende „The Actress“, das utopische „Electropolis“– das funktioniert ja schon alles und ist nett. Wird halt bloß eher langweilig. Was schade ist, bei dieser Sängerin. Nächstes Mal bitte wieder anders! ★★★✩✩