Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Testlauf im Sportverein der Zukunft
Bauprojekt Das Sport- und Gesundheitszentrum des Post SV Augsburg wird am 29. September offiziell eröffnet. Warum dort ohne ein gelbes Armband gar nichts geht
Noch gut eine Woche Schonfrist bleibt dem Post SV Augsburg, bevor der Sportverein in eine neue Ära eintritt. Am 29. September wird sein modernes Sport- und Gesundheitszentrum mit einer Eröffnungsfeier, zu der sich auch Innenminister Joachim Herrmann angekündigt hat, seiner Bestimmung übergeben. Auf rund 3000 Quadratmetern Fläche können Mitglieder dann ab 1. Oktober Sport treiben, Kurse zur Gesundheitsprävention besuchen oder den Wellnessbereich genießen. „Baulich ist bis auf die Außenanlagen alles fertig, nur an der technischen Infrastruktur arbeiten wir noch. Da besteht durchaus noch eine Diskrepanz, wie es laufen soll und wie es laufen muss“, gesteht Bauherr und Post-Präsident Heinz Krötz zehn Tage vor dem Startschuss. Dennoch ist er weitgehend zufrieden mit dem Stand der Dinge.
Beim Eintreten ins Gesundheitszentrum führen gleich ein paar Stufen nach oben in die Rezeption, die optisch dem dreieckigen Baukörper des Vereinsgebäudes nachempfunden ist. Dort wird jedes Mitglied von Geschäftsführer Fabian Fietze und seinem Team empfangen. Mit der Registrierung erhält jedes Mitglied ein gelbes, elektronisches Armband, das ihm künftig Einlass gewährt – allerdings nur zu jenen Räumlichkeiten, für die man gebucht und gezahlt hat. Schlüssel gibt es in diesem Sportverein der Zukunft nicht mehr, das komplette Gebäude ist elektronisch gesteuert – alle Türen, die Umkleide-Spinde, die Musikanlagen, die Lüftung oder die Einfahrt in die Parkgarage. „Jeder, der neu zu uns kommt, erhält eine Einweisung und eine Hausführung“, berichtet Jennifer Argun von der Rezeption.
Doch die Orientierung ist recht einfach in den vier lichtdurchfluteten Geschossen. Die Dreifachhalle ist sportlich wie optisch das Herzstück des Baus – mit einem anthrazitfarbenen Sportboden und knallbunten Linien, die die Spielbereiche für Handball, Basketball, Fußball, Volleyball und Badminton markieren.
Beim Weg in den Fitnessbereich kommt wieder das gelbe Band zum Einsatz. Denn neben der Türöffnung sind darauf auch die Anpassungen der Fitnessgeräte abgespeichert – etwa beim Synchro-Zirkel. „Jedes Kraft-Ausdauer-Gerät stellt sich mittels Armband automatisch so ein, wie es der jeweilige Sportler braucht“, beschreibt Teresa Baier die Funktion, die jedem Sportler ein individuelles Training ohne langes Einstellen ermöglicht. Sie gehört zum Fitnessteam um Trainer und Ausbilder Christoph Oechsner. Er und seine Kolleginnen erstellen für neue Mitglieder individuelle Trainingspläne, machen Einweisungen an den 70 Geräten oder informieren über das Kursangebot. Das alles gehört zum Standardangebot „Classic“, das Mitglieder für 49 Euro im Monat (Laufzeit 18 Monate) erhalten. Familien und bisherige Stammmitglieder des Vereins bekommen Sonderkonditionen.
Wer es sich danach im Wellnessbereich mit Sauna, Saunarium, Dampfbad, Eisbecken und großzügigen Ruheräumen noch gut gehen lassen will, muss tiefer in die Tasche greifen und das Paket „Premium“buchen, mit 59 Euro im Monat (Laufzeit 18 Monate). Jeweils im Monatsbeitrag mit inbegriffen sind darin fünf Euro Verzehrgutschein für das feine Bistro im obersten Stock, in dem Thomas Schnörzinger mit seinem Team von morgens bis Abends die Mitglieder, aber auch Gäste von außerhalb verköstigt.
Schon jetzt sei das Interesse in der Bevölkerung an diesem opulenten Vereinsbau im Sheridan-Areal groß, hat Jennifer Argun an der Rezeption festgestellt. „Immer wieder kommen Leute vorbei, um sich den Bau und unser Angebot anzuschauen. Sie sind jederzeit willkommen.“