Augsburger Allgemeine (Land Nord)

„Mehr laufen, mehr Action, mehr Biss“

Eishockey Was sich Trainer Mike Stewart für die Panther-Auftritte gegen den deutschen Meister München am Freitag und für das Heimspiel gegen Vizemeiste­r Berlin am Sonntag wünscht. Ein verletzter Akteur schnürt bereits die Schlittsch­uhe

- VON MILAN SAKO

In den Testspiele­n hatte Trainer Mike Stewart am Defensiv-Verhalten seiner Mannschaft wenig auszusetze­n. Alle neuen Neuzugänge schienen das Spielsyste­m des Austro-Kanadiers schnell zu adaptieren. „Bis zu diesem Wochenende war unser Defensivve­rhalten in Ordnung“, merkt Stewart an. Aber wieder einmal zeigte sich zum Punktspiel­auftakt, dass die Vorbereitu­ng nur bedingt Rückschlüs­se auf den Alltag in der Deutschen EishockeyL­iga zulässt.

Die Ergebnisse mit dem 5:4 nach Verlängeru­ng in Köln und dem 1:5 zu Hause gegen die Adler Mannheim kann der Trainer noch akzeptiere­n, immerhin zählen die beiden Kontrahent­en zu den sicheren Play-off-Anwärtern. In der eingehende­n Analyse, die Stewart mit seinem Assistente­n Tray Tuomie am Montag für die erste Teambespre­chung am Dienstag zusammenst­ellte, bemängelt der Chefcoach zwei zentrale Punkte. In Köln hätte seine Mannschaft den und 4:1-Vorsprung besser verwalten müssen. Gegen die Adler Mannheim ließen sich die AEV-Profis zu oft überlaufen und waren nicht in ihren Positionen. „Mit so vielen Gegentoren kann man nicht gewinnen“, lautete Stewarts einfache Erklärung und deshalb ließ er in den vergangene­n Tagen verstärkt das Abwehrverh­alten üben. Am Wochenende warten die nominell stärksten DEL-Kontrahent­en: Am Freitag treten die Panther beim dreifachen deutschen Meister EHC Red Bull München an und am Sonntag um 19 Uhr kommt der Vizemeiste­r Eisbären Berlin ins Curt-FrenzelSta­dion. Stewarts Rezept klingt ein- fach und schwierig zugleich: „Mehr laufen, mehr Action, mehr Biss. Wir dürfen ihnen nicht so viel Zeit und Platz lassen.“In der vergangene­n Saison holte EHC-Trainer Don Jackson die dritte Meistersch­aft in Folge an die Isar, doch der Erfolg weckte auch die Neugier der Scouts in Übersee. Zwei deutsche Silbermeda­illengewin­ner der Olympische­n Spiele von Pyeongchan­g versuchen ihr Glück in der National Hockey League (NHL). Dominik Kahun wechselte zu den Chicago Blackhawks und Brooks Macek versucht sein Glück im Spielerpar­adies Las Vegas.

Mit deutschen Profis sind diese Lücken auf die Schnelle nicht zu schließen, weshalb der EHC nun mit neun Ausländern sein Kontingent ausnahmswe­ise bereits zu Saisonbegi­nn fast ausschöpft. Den Zugang des kanadische­n Torjägers Trevor Parkes aus Augsburg gaben die Münchner bereits im Frühjahr bekannt. Kurz vor dem Punktspiel­auftakt folgte die vielleicht spektakulä­rste Verpflicht­ung aller DELKlubs. Der 34-jährige Mittelstür­3:0- mer Matt Stajan, der in der vergangene­n Saison noch für den NHLKlub Chicago Black Hawks stürmte, wechselte zu den Bullen. In seiner Karriere kommt der Mittelstür­mer auf 1020 Einsätze in der besten Liga der Welt. All jenen, die geglaubt hatten, dass die Oberbayern an den Abgängen von Macek, Kahun, Jon Matsumoto (Iserlohn), Steven Pinizzotto (Köln), Keith Aucoin (Karriereen­de) oder Torwart David Leggio (Ziel unbekannt) zu knabbern hätten, belehrte der EHC eines Besseren. Nach einem perfekten Auftakt-Wochenende mit einem 4:2 in Berlin und einem 3:1 gegen Straubing stehen die Münchner als einziges DEL-Team mit der MaximalPun­ktzahl von sechs Zählern schon wieder an der Tabellensp­itze.

Verzichten muss AEV-Trainer Stewart weiterhin auf Außenstürm­er Thomas J. Trevelyan (Mittelhand­bruch) und Verteidige­r Henry Haase (Kieferbruc­h). Der aus Düsseldorf verpflicht­ete Haase absolviert­e mit Vollvisier allerdings bereits leichtes Lauftraini­ng.

„Wir dürfen ihnen nicht so viel Platz und Zeit lassen.“Mike Stewarts Rezept gegen die Spitzen mannschaft­en Mün chen und Berlin.

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Foto: Siegfried Kerpf Marco Sternheime­r (am Puck) zählte zu den positiven Überraschu­ngen im Panther Team. Am Freitag sind die AEV Profis in München zu Gast.
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