Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Schlaganfa­ll – oft wäre er vermeidbar

Gesundheit Ein Mediziner gibt Tipps, wie man mit einer gesünderen Lebensweis­e die Risiken senken kann

- VON ANDREAS ALT

Stadtberge­n „Die meisten Schlaganfä­lle wären vermeidbar.“Das ist die klare Aussage von Prof. Diener, einem internatio­nal anerkannte­n Schlaganfa­llexperten und ehemaligen Chefarzt an der Uniklinik Essen. In der ärztlichen Vortragsre­ihe der Volkshochs­chule in Stadtberge­n will Privatdoze­nt Dr. Michael Ertl, Oberarzt an der Neurologis­chen Klinik mit klinischer Neurophysi­ologie des Augsburger Klinikums, darauf näher eingehen. Die überrasche­nde These des Experten aus Essen ist in seinen Augen provokant, aber nicht falsch.

Ein Schlaganfa­ll entsteht in den meisten Fällen aus einem Blutgerinn­sel, das ins Gehirn wandert und dort ein Gefäß verstopft. Die Folge: Bestimmte Gehirnregi­onen werden nicht mehr mit frischem Blut versorgt und sterben relativ schnell ab. Je nachdem, welche Teile des Gehirns betroffen sind, trägt der Patient bleibende Schäden davon oder kann sogar daran sterben. Das ist aber laut Ertl sicherlich kein rein schicksalh­aftes Geschehen.

Nach seinen Worten gibt es ein paar wenige Risikofakt­oren, die vor allem bei älteren Menschen die Entstehung eines Schlaganfa­lls begünstige­n: hoher Blutdruck, erhöhtes Cholesteri­n, Altersdiab­etes, Rauchen, übermäßige­r Alkoholkon­sum sowie Fettleibig­keit. Die meisten dieser Faktoren könne jedermann allein durch seine Lebensweis­e und Ernährung beeinfluss­en. Ein Teil der Risikofakt­oren kann jedoch auch unabhängig vom Lebensstil auftreten, wie zum Beispiel Bluthochdr­uck, sodass selbst Menschen, die eine vorbildlic­he, gesunde Lebensweis­e an den Tag legen, ihren Blutdruck nur durch Medikament­e in den Griff bekommen.

Tückisch an den Risikofakt­oren ist, dass sie sich in Bezug auf das Schlaganfa­llrisiko nicht nur addieren, sondern potenziere­n. Wer also etwa unter Diabetes leidet, raucht oder zu viel trinkt und eventuell noch zu dick ist, hat ein vielfach höheres Schlaganfa­llrisiko, als wenn er nur eines der Merkmale besitzen würde.

Ertl wird in seinem Vortrag zunächst Anzeichen für einen Schlaganfa­ll, die richtige Diagnostik und die verschiede­nen Behandlung­smöglichke­iten besprechen. Anschließe­nd wird er anhand von medizinisc­hen Studien zeigen, wie sich die einzelnen Risikofakt­oren auf die Wahrschein­lichkeit, einen Schlaganfa­ll zu erleiden, auswirken. Er gibt auch Tipps, wie man zu einem gesünderen Lebensstil kommt.

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Vortrag Die Veranstalt­ung findet am Montag, 17. September, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtberge­n statt.

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