Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Höhmannhau­s: Viele Fragen, keine Antworten

Thema wird im Stadtrat angeschnit­ten

-

Die „Affäre Höhmannhau­s“war am Donnerstag Thema im Stadtrat. Es war eine durchaus ungewöhnli­che Aktion. Stadtrat Rolf von Hohenhau (CSU) stellte am Ende der öffentlich­en Sitzung unter dem Punkt „Anfragen“knapp zehn Fragen an die Stadtspitz­e. Er erwarte mehr Aufklärung: „Warum erfahren wir alles aus der Zeitung?“Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU) gab auf diese Frage keine Antwort. Zu den Fragen zum Höhmannhau­s meinte er kurz: „Die Fragen werden schriftlic­h beantworte­t.“Einen Zeitpunkt dafür nannte Gribl jedoch nicht.

Nach wie vor laufen die politische­n Diskussion­en, wie die Vorgänge in der städtische­n Immobilie in der Maxmilians­traße 48 zu bewerten sind. Ein Gutachten hatte festgestel­lt, dass Christof Trepesch, der Leiter der städtische­n Kunstsamml­ungen, über Jahre hinweg eine zu günstige Miete bezahlt. Trepesch ist sich keiner Schuld bewusst, er hat die Dinge einem Anwalt übergeben. Die Stadt will nun mit Trepesch die Angelegenh­eit einvernehm­lich regeln. Es laufen, wie zu hören ist, Schadenser­satzforder­ungen gegen Trepesch, die im niedrigen sechsstell­igen Bereich liegen.

Im Fragenkata­log, den Rolf von Hohenhau vorlegte, hieß es unter anderem: „Warum hat die Stadt Augsburg, beginnend 2011, die mehrfachen Bitten der Kunstsamml­ungen, die Verwaltung des Höhmannhau­ses im Stiftungsa­mt beziehungs­weise bei der Liegenscha­ftsverwalt­ung anzusiedel­n – um so Befangenhe­iten auszuschli­eßen, dass Herr Trepesch zugleich als Mieter und Vermieter agieren musste –, immer wieder abgelehnt? Weshalb wurde der Kulturauss­chuss mit der Angelegenh­eit Höhmannhau­s nicht befasst, obwohl parallel zu den dienstrech­tlichen Maßnahmen zwei Sitzungen stattfande­n? Weshalb beauftragt die Kulturverw­altung einen Rechtsanwa­lt, solche Gespräche zu führen, ohne vorher selbst mit ihrem leitenden Mitarbeite­r zu sprechen? Wieso ist die Verwaltung der Stadt Augsburg nicht in der Lage, derartige Angelegenh­eiten intern – ohne so erheblich Schaden für das Image der Kulturstad­t Augsburg anzurichte­n – zu regeln?“

Newspapers in German

Newspapers from Germany