Augsburger Allgemeine (Land Nord)
„Viel Glück und viel Spaß“
1. FC Nürnberg Mit den guten Wünschen von Trainer Köllner trifft Joker Knöll zum ersten Saisonsieg der Franken
Nürnberg Seinen Premierentreffer in der Bundesliga widmete Nürnbergs Joker Törles Knöll seinem verstorbenen Großvater. „Es war ein sehr schöner Moment für mich, weil ich direkt nach meinem Tor in den Himmel geschaut habe, weil mein Opa vor einigen Wochen verstorben ist, der mich auf meinem Weg immer begleitet hat. Und ich weiß, dass er zugeschaut hat und ich ihm so zurückgeben konnte, was er alles für mich getan hat“, sagte der 21-jährige Knöll nach seinem glänzenden Auftritt für den 1. FC Nürnberg beim 2:0 (0:0) gegen Hannover 96. Trainer Michael Köllner hatte ihn in der 73. Minute mit dem lakonischen Satz „Viel Glück und viel Spaß“eingewechselt.
Gerade einmal zwei Minuten später prallte ein Kopfball vom linken Pfosten vor seine Füße. Knölls wuchtigen Schuss lenkte Hannovers Kapitän Waldemar Anton (75.) ins eigene Tor ab. In der 77. Minute schloss der ablösefreie Neuzugang vom Hamburger SV dann einen Konter zum Endstand ab und bescherte dem fränkischen Aufsteiger den ersten Bundesligasieg in dieser Saison.
Als „schon sehr groß“bezeichnete Verteidiger Georg Margreitter die Erleichterung und hatte ein großes Lob für den U20-Nationalstürmer. „Der Törles arbeitet so, wie ich mir das von einem Jungen wünschen würde: Er hält den Mund und gibt Gas, er arbeitet jeden Tag hart“, sagte der Österreicher. „Er ist ein ganz, ganz torgefährlicher und interessanter Spieler für uns“, beschrieb Köllner seinen Joker.
Für Aufregung hatte mal wieder der Videobeweis gesorgt. Erst wurde der vermeintliche Führungstreffer von Ishak (25.) wegen einer Abseitsposition aberkannt. Dann erhielt der Hannoveraner Miiko Albornoz (29.) von Schiedsrichter Bastian Dankert nachträglich eine zweifelhafte Rote Karte wegen einer Notbremse, die jedoch eher nur ein leichter Kontakt gewesen war. „Es ist immer blöd, wenn Dinge zurückgenommen werden, wenn dann überlegt wird. Fußball lebt von seiner Dynamik“, erneuerte Köllner seine Kritik am Videobeweis. „Das ist für den Fußball nicht erträglich.“