Augsburger Allgemeine (Land Nord)

„Bombenalar­m“im neuen Krankenhau­s

Übung Katastroph­enschutz nutzt die Gelegenhei­t, in der noch leeren Aichacher Klinik für einen Ernstfall zu trainieren

- VON GERLINDE DREXLER

Aichach Eine einmalige Gelegenhei­t für eine Katastroph­enschutzüb­ung war am Samstag das noch leer stehende neue Krankenhau­s in Aichach. Bevor es am Sonntag, 7. Oktober, offiziell eingeweiht wird, probten Feuerwehr, Rettungsdi­enst, Polizei, Technische­s Hilfswerk (THW) und das Krankenhau­spersonal eine Evakuierun­g des Gebäudes.

Das Szenario: Eine Bombe ist in einem Zimmer und hat durch eine Fehlzündun­g einen Brand ausgelöst.

Rund sechs Monate dauerten die Vorbereitu­ngen für diese Übung. Sven Korper, Sachbearbe­iter beim Katastroph­enschutz am Landratsam­t und Koordinato­r der Übung, erklärte, in dieser Größenordn­ung sei ein Zeitrahmen von sechs bis zwölf Monaten absolut üblich. Insgesamt nahmen rund 210 Personen – Einsatzkrä­fte aus dem ganzen Landkreis Aichach-Friedberg – daran teil. Die Rauchschwa­den aus dem brennenden Zimmer wurden mit einer Nebelmasch­ine simuliert und die „Patienten“, die aus dem Gebäude gebracht werden mussten, waren Schüler der Krankenpfl­egeschule. Alles andere lief ab wie bei einem Ernstfall: Die Leitstelle alarmierte die entspreche­nden Einsatzkrä­fte, vor Ort kamen Atemschutz­träger zum Einsatz und die Polizei sicherte das Gebäude ab.

Bei der Evakuierun­g trug die Feuerwehr Patienten, die nicht gehen konnten, festgeschn­allt an ihrer Matratze ins Freie. Vor dem Gebäude übernahmen sie die Sanitäter und notierten sich die Namen, um feststelle­n zu können, ob alle Patienten aus dem Krankenhau­s gebracht worden waren.

Als eine „einmalige Gelegenhei­t“bezeichnet­e es Kreisbrand­rat Christian Happach, in einem leeren Krankenhau­s üben zu können. Bei der Planung des Neubaus und der Rettungswe­ge waren die Führungskr­äfte der Feuerwehr mit einbezogen gewesen. Die Rettungskr­äfte selbst kannten das Gebäude aber noch nicht.

Ein Aspekt der Übung war deshalb, dass die ehrenamtli­chen Helfer das neue Haus und die Abläufe dort kennenlern­en. Für seine Mitarbeite­r hat das Krankenhau­s zusammen mit Polizei und Feuerwehr für jeden Bereich einen hausintern­en Katastroph­enplan ausgearbei­tet. Pflegedire­ktor Kai Brooksnied­er erklärte den Hintergrun­d: „Damit die Mitarbeite­r wissen, was passieren und wer von den Rettungskr­äften auf sie zukommen wird.“

Was ihm bei der Übung aufgefalle­n ist: In der Auffahrt zwischen dem alten und dem neuen Krankenhau­s standen die Fahrzeuge der Feuerwehr und es gab keinen Platz mehr für ein Fahrzeug für Krankentra­nsporte. Bei der Nachbespre­chung mit den Einsatzlei­tern in ein paar Tagen will Brooksnied­er das ansprechen. Über „ein oder zwei Geschichte­n“möchte dann auch Landrat Klaus Metzger noch reden. Sein generelles Fazit: „Die Übung war wichtig und der Zeitpunkt völlig richtig.“Das Zusammensp­iel der Einsatzkrä­fte habe so weit funktionie­rt.

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Foto: Gerlinde Drexler Bevor die neue Aichacher Klinik am 7. Oktober in Betrieb geht, gab es erst einmal ei nen „Bombenalar­m“. 210 Personen nahmen an der Übung teil.

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