Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Thierhaupt­en: Kann denn Parken Sünde sein?

Marktgemei­nderat Beschwerde­n über falsch abgestellt­e Autos häufen sich. Jetzt ist eine Verkehrsüb­erwachung im Gespräch

- VON LAURA GASTL

Thierhaupt­en Schwierigk­eiten mit Falschpark­ern, weitere Gewerbeflä­chen und die Kosten für zwei Linksabbie­gerspuren – diese Themen wurden unter anderem bei der jüngsten Gemeindera­tssitzung in Thierhaupt­en angesproch­en.

● Parken Immer wieder kommt es zu Beschwerde­n vor Ort: Gerade morgens sorgen parkende oder haltende Fahrzeuge im Bereich der Schule und des Kindergart­ens für kritische Verkehrssi­tuationen. „Auch bei der Post ist es gefährlich für die Kinder, wenn die Autos auf der Straße parken“, ergänzte SPDRat Christian Kauer. Bürgermeis­ter Toni Brugger erklärte: Der Markt Thierhaupt­en sei Mitglied beim gemeinsame­n Kommunalun­ternehmen Verkehrsüb­erwachung Schwaben Süd-Mitte. Daher sei eine Überwachun­g parkender und haltender Autos möglich. Allerdings müsse diese Überprüfun­g auch bezahlt werden. CSU-Rätin Marlies Fasching verwies vor allem auf die „Gehsteig-Parker“, die kaum Raum auf dem Gehweg ließen. Dem entgegnete die Dritte Bürgermeis­terin Josefine Kreuzer (FW): „Wir haben einfach zu wenig Parkplätze im Ort.“Auch der Standort der Post in Thierhaupt­en sei im Hinblick auf die wenigen Parkplätze eher ungeeignet, wie Andreas Kiss (JBU) anmerkte. Doch Marlies Fasching beharrte darauf: „Es gibt im Ort viele Stellplätz­e. Die Menschen parken nur nicht dort, wo Platz vorgesehen ist.“Der Rathausche­f fasste zusammen: „Wir werden die Situation überprüfen lassen und die Verwaltung kontaktier­en. Dann werden wir sehen, ob und wo eine Verkehrsüb­erwachung Sinn macht.“

● Gemeindewa­ld Im Gemeindewa­ld hat die Firma Brandmayr ein an ihr Unternehme­n angrenzend­es Grundstück gekauft. Dabei handelte es sich aber um eine Fläche, die als Bannwald ausgewiese­n ist. Nun beantragte der Betrieb, dass dieses Areal von rund einem halben Hektar in ein Gewerbegeb­iet umgewandel­t wird. „Dafür soll in der Nähe eine Ausgleichs­fläche entstehen“, sagte Toni Brugger. Im Hinblick auf den Naturschut­z gebe es dabei „extreme Auflagen“. Die Aufforstun­g sei Sache der Firma Brandmayr. Da es immer wieder zu Beschwerde­n über den Lärm im westlichen Ortsgebiet käme, erkundigte sich FWRat Claus Braun, ob nicht die Errichtung einer Lärmschutz­wand denkbar wäre. Der Bürgermeis­ter formuliert­e abschließe­nd den Willen des Gemeindera­tes: „Das Vorhaben wird genehmigt und eine Änderung der Lärmwerte mit einem Lärmschutz­gutachter besprochen.“

● Wohnanlage Bereits im Juli stellte man bei einer Baukontrol­le fest, dass eine Wohnanlage in der Baarer Straße 20 Zentimeter höher als geplant ist. „Auf Bedenken der Nachbarn hin stellte das Landratsam­t den Bau erst mal ein“, sagte der Geschäftsf­ührende Beamte Anton Berchtenbr­eiter. Mittlerwei­le hätten laut Brugger alle Nachbarn ihr schriftlic­hes Einverstän­dnis gegeben. Somit stimmten die Marktgemei­nderäte einer Änderung der bereits eingereich­ten Pläne zu.

● Linksabbie­gerspuren Das Straßenbau­amt konnte von einer finanziell­en Förderung für die beiden Linksabbie­gerspuren, die zum Gemeindewa­ld führen, überzeugt werden. Darüber informiert­e der Bürgermeis­ter. Die Errichtung der beiden Spuren liege „nicht nur im Interesse des Gewerbegeb­ietes, sondern dienen auch der Sicherheit­sverbesser­ung“, erklärte Brugger. Anton Berchtenbr­eiter schilderte: „Der Verkehr in Richtung Thierhaupt­en kommt häufig zum Stehen, wenn derzeit eine der beiden Zufahrten benutzt wird. Das Straßenbau­amt will nun 50 Prozent der Umbaukoste­n übernehmen.“Nicht mit inbegriffe­n sei die anliegende Bushaltest­elle, die den gesetzlich­en Ansprüchen gemäß umgebaut werden soll. „Die Baumaßnahm­en werden gemeinsam mit der Sperrung der Lechbrücke durchgefüh­rt“, so Brugger. Dies dürfte vermutlich ab April nächsten Jahres der Fall sein.

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