Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Zeit ist reif für Pragmatismus
Diese Nachricht wird im ersten Moment die Schulgemeinschaften rund ums Neusässer Schulzentrum nicht gerade freuen – und wohl auch nicht die Anwohner. Seit Jahren setzen sie sich dafür ein, dass endlich eine Gesamtlösung für den dichten Verkehr zu den Stoßzeiten vor den Schulen verwirklicht wird. Und nun wird es eine Haltebucht und zwei Zebrastreifen geben.
Doch auf den zweiten Blick wird klar, dass die Stadt Neusäß im Moment gar nicht mehr unternehmen kann. Das Schulzentrum ist seit Jahren und auch noch für weitere Jahre im Umbruch. Zuerst der Neubau der Berufsschulen, bald der Interims-Umzug des Gymnasiums ins alte Berufsschulgebäude und dann noch der Anbau an die Realschule. Ein Konzept kann heute noch gar nicht auffangen, was sich dort ergeben wird.
Gut ist aber, dass die Stadt Neusäß jetzt nicht einfach nur abwartet. So komplex die Situation ist, am Ende passiert jetzt trotzdem mehr als in den Jahrzehnten zuvor. Der neue Parkplatz für Berufsschüler, die geplanten Übergänge für Fußgänger und eine Abbiegespur für Radler – übrigens die Verkehrsteilnehmer, an die oft am wenigsten gedacht wird – und auch die Haltebucht für Eltern: Das ist ein pragmatischer Anfang.