Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Mit Rad nachts auf der B 2
Polizei 18-Jähriger fährt Schlangenlinien, als ihn Autofahrer bemerken. Immer wieder kommt es auf der Straße zu kuriosen Vorfällen
Landkreis Augsburg Tausende Fahrzeuge sind jeden Tag auf der B 2 unterwegs: Die mehrspurig ausgebaute Straße zwischen Gersthofen und Donauwörth gehört zu den wichtigsten Verkehrsachsen im Augsburger Land. Das zeigt sich Tag für Tag am Aufkommen – entsprechend häufig kracht es auf der Strecke, und oft hat es die Polizei auch mit kuriosen Vorfällen zu tun. So wie in der Nacht auf Mittwoch.
Einem Autofahrer fiel gegen 2.11 Uhr ein Radfahrer auf, der auf der Bundesstraße in Richtung Süden in Schlangenlinien fuhr. Bei der Anschlussstelle Nordendorf hielt ihn eine Streife der Gersthofer Inspektion auf und kontrollierte ihn. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von über 1,3 Promille. Der 18-Jährige bekommt jetzt eine Anzeige wegen Trunkenheit im Straßenverkehr.
● Orientierungslos Kein Alkohol im Spiel war übrigens bei einem älteren Herren, den die Polizei vor zwei Jahren an der Bundesstraße aufgriff: Er schob sein Rad gegen 2.15 Uhr nahe der Anschlussstelle Biberbach. Der Grund: Der 74-Jährige hatte sich verfahren. Die Polizeibeamten leiteten den Mann von der Straße.
● Leichtsinnig Drei Buben wollten 2010 die B 2 nahe der Abfahrt Gersthofen-Nord zu Fuß überqueren. Ein Autofahrer musste abbremsen, ein Wagenlenker dahinter geriet auf das rechte Bankett. An seinem Fahrzeug entstand dabei Totalscha- den. Die Buben blieben unverletzt und flüchteten zu Fuß von der Unfallstelle. Sie wurden jedoch später von einer Polizeistreife in Gersthofen erkannt und angehalten.
● Bequem Das hätte auch schlimmer ausgehen können: Nachdem er gegen die Leitplanke auf der B 2 auf Höhe Biberbach gefahren war, stellte ein betrunkener Mann im August 2010 sein Auto mitten auf der rechten Fahrbahn ab. Vorher sperrte der damals 44-Jährige den Wagen laut Polizei noch zu und schaltete die Warnblinkanlage an.
● Gefährlich Schrecksekunden, die kein Autofahrer erleben möchte: Ein Gegenstand fällt von einer Brücke herab und schlägt durch die Windschutzscheibe. Was schon zu Todesopfern führte, ging im September 2010 noch vergleichsweise glimpflich ab: Ein etwa fünf Zentimeter großer Gegenstand traf auf Höhe der Brücke der Ausfahrt Gersthofen-Mitte die Frontscheibe eines Fahrzeugs. Die Scheibe wurde stark beschädigt. Unklar war damals, ob jemand den Gegenstand geworfen oder mit dem Fuß heruntergestoßen hatte.
● Glücklich Nur sein Schutzengel und ein kühner Satz über die Leitplanke retteten im Februar 2018 einen „Gelben Engel“: Der ADACMitarbeiter kümmerte sich zwischen Westendorf und Nordendorf
um ein Fahrzeug, an dem es ein Reifen-Problem gab. Ein Lastwagen erkannte das Auto des Pannenhelfers offenbar nicht rechtzeitig und steuerte direkt darauf zu. Geistesgegenwärtig rettete sich der Pannendienst-Mitarbeiter mit einem Sprung über die Leitplanke. Der Lastwagen krachte in das Pannenhilfe-Fahrzeug und schleuderte es in die rechte Leitplanke.
Klebrig Etwa eine Tonne Nuss-Nugat-Masse floss ebenfalls im Februar 2018 nach einem Unfall bei Westendorf auf die B 2. Die Helfer von der Straßenmeisterei und der Feuerwehr hatten alle Mühe, die klebrige Masse vom Asphalt zu bringen. Über eine Stunde dauerte es, bis die Fahrbahn wieder frei war. Die Schokolade sollte an eine Molkerei geliefert werden und befand sich in einem Container auf einem Sattelzug, gegen den ein Lastwagen gekracht war.
● Halsbrecherisch Mit teilweise über 200 Stundenkilometern raste vor vier Jahren ein Mann mit seinem BMW auf der B 2 in Richtung Norden: Er hatte die Polizei im Nacken. Den Beamten war aufgefallen, dass der Wagen bundesweit zur Fahndung ausgeschrieben war. Am Ende verfolgten fünf Streifenwagen und ein Hubschrauber den Mann aus Norddeutschland. Die Flucht dauerte aber nicht lange: Auf Höhe der Anschlussstelle Meitingen fuhr der damals 19-Jährige mit seinem Wagen in den Straßengraben. Als er ausstieg, nahmen ihn die Polizisten fest.
Plötzlich fliegt ein Gegenstand von der Brücke