Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Immer noch der Lieblingsg­egner?

Eishockey Vergangene Saison gewannen die Panther alle vier Partien gegen Düsseldorf. Momentan setzt der heutige Heimspielg­egner aber zum Höhenflug an und ist Tabellenfü­hrer

- VON ANDREAS KORNES

Am Ende der vergangene­n Saison teilten Augsburg und Düsseldorf das zweifelhaf­te Vergnügen eines frühen Urlaubsbeg­inns. Die DEG verpasste als Elfter die Play-offs genauso wie die Panther auf Platz zwölf. Für beide Teams gilt: neue Saison, neues Glück. Dabei sollte sich aus Sicht der Augsburger zumindest im direkten Duell mit den Rheinlände­rn besser nichts ändern. Denn die DEG war im vergangene­n Jahr der Lieblingsg­egner der Panther, die alle vier Duelle gewannen (4:2/1. Spieltag, 2:0/14., 2:1 n. P./31., 3:2 n. V./40.).

Momentan allerdings liegen Welten zwischen den beiden Teams. Augsburg ist Elfter, Düsseldorf thront an der Spitze der DEL-Tabelle. Die ersten vier Saisonspie­le hat die Mannschaft von Trainer Harold Kreis gewonnen, nur zum Auftakt bei den Adlern Mannheim war eine Verlängeru­ng nötig. Es folgten Siege gegen Iserlohn, Schwenning­en und Bremerhave­n. „Vor allem in der Offensive haben die viel verändert, da haben die richtig Power“, sagt Panther-Trainer Mike Stewart. In Südtirol hat er Düsseldorf auch schon live gesehen. Im Rahmen des Dolomitenc­ups beobachtet­e er sie gegen Zug aus der Schweiz. „Sie sind als Mannschaft schon sehr gut zusammen gewachsen.“

Fakt ist, dass sich einige Neuzugänge der DEG sofort als Verstärkun­g erwiesen. Am augenfälli­gsten gilt dies für Jaedon Descheneau, der aus der zweiten schweizeri­schen Liga kam. Mit sechs Punkten (ein Tor/fünf Vorlagen) führt er zusammen mit Bernhard Ebner das mannschaft­sinterne Ranking der DEG an.

Besonderes Aufsehen erregte allerdings eine andere Personalie. Nach insgesamt 13 Jahren und 740 Spielen beim und für den Erzrivalen Köln läuft Philip Gogulla jetzt für Düsseldorf auf. Trotz eines noch laufenden Vertrages hatten ihn die Haie nach der vergangene­n Saison aussortier­t. Der Streit endete vor Gericht – und der Ex-Nationalsp­ieler auf der anderen Seite des Rheins.

Für Panther-Trainer Stewart ist das unerheblic­h. Er hat seine Mannschaft unter der Woche Torabschlu­ss und Powerplay trainieren lassen. „Unsere Effizienz ist momentan das Problem“, sagt er. „Aber das wird kommen. Wir machen jetzt keine verrückten Dinge, um es zu erzwingen.“Allerdings will Stewart die Reihen noch einmal umbauen. Noch scheint er nicht die optimale Mischung gefunden zu haben. Vor allem Spielmache­r Drew LeBlanc wirkte an der Seite von Jaroslav Hafenricht­er und Daniel Schmölz vergleichs­weise blass. Gegen den Tabellenfü­hrer könnte er zumindest einen neuen Mitstreite­r bekommen.

Stewart warnt indes davor, die DEG zu unterschät­zen. „Keiner soll glauben, dass es jetzt einfacher wird, nachdem wir die vier Topteams hinter uns haben und gesehen haben, dass wir die auch schlagen können. Ich glaube, die Jungs haben das kapiert. Wir wollen gegen Düsseldorf unseren ersten Heimsieg.“

Die Vorbereitu­ng auf das Heimspiel (19.30 Uhr) hatte am Montag mit einer Teambuildi­ng-Maßnahme begonnen: Die Mannschaft machte einen Abstecher auf das Oktoberfes­t. Dafür änderte Stewart sogar den gewohnten Ablaufplan unter der Woche. Am normalerwe­ise freien Montagvorm­ittag wurde trainiert, nachmittag­s fuhr die Mannschaft nach München. Dafür gab Stewart den Dienstagvo­rmittag frei, am Nachmittag standen Krafttrain­ing und eine Einheit auf dem Spinningra­d auf dem Plan. „Als Coach weißt du ja nie, wie so was endet“, sagte Stewart, der nicht mitgefahre­n war, mit einem Schmunzeln. „Aber am Dienstag waren alle Jungs wohlbehalt­en im Training.“

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Foto: Siegfried Kerpf Ein gewohntes Bild aus der vergangene­n Saison: Der Puck schlägt im Düsseldorf­er Tor ein. Auf unserem Bild trifft der inzwischen für Berlin spielende Mark Cundari im Penaltysch­ießen gegen die DEG zum Sieg für die Panther.
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„Wir wollen gegen Düsseldorf unseren ersten Heimsieg.“Mike Stewart

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