Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Landwirte werden zu Naturschüt­zern

- VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger-allgemeine.de

Die Probleme der konvention­ellen Landwirtsc­haft machen in Deutschlan­d Schlagzeil­en: Zu viel Gülle auf den Feldern und in der Folge Probleme mit dem Trinkwasse­r, schrecklic­he Bilder von Hühnern und Schweinen aus agrarischi­ndustriell­en Massentier­haltungen, Monokultur­en und der Einsatz von Pestiziden, die zum Massenster­ben von Insektenar­ten beitragen. Die Probleme sind bekannt, aber Landwirten allein die Schuld an der Misere zu geben, wäre zu kurz gesprungen. Sie stehen unter starkem Preisdruck. Es gibt wenig andere Möglichkei­ten, einen Hof rentabel zu bewirtscha­ften. Der Landschaft­spflegever­band der Stadt Augsburg zeigt nun aber, dass es auch anders geht. Landwirte, die sich für Naturschut­z engagieren, sollen davon ein gutes Stück weit leben können. Für ihre Umweltdien­stleitung bekommen sie Geld aus Fördertöpf­en. Eine weitere Einnahmequ­elle ist die Vermarktun­g ihrer Weidetiere. Auch sie wird vom Landschaft­spflegever­band unterstütz­t und beworben. Zwar gibt es Beweidungs­projekte auch anderswo. Aber für eine Großstadt handelt Augsburg vorbildlic­h. Eine intakte Landschaft macht unsere Heimat lebenswert­er. Aber auch wir Verbrauche­r sind in der Verantwort­ung. Fleisch, das mit Blick auf Tierwohl und Natur erzeugt wurde, ist beim Einkaufen teurer. Aber es schmeckt auch besonders gut.

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