Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wer Kinder zu spät bringt, muss zahlen

Betreuung Neue Gersthofer Kita-Satzung sieht im Wiederholu­ngsfall 25 Euro Gebühr vor. Die Verpflegun­g wird teurer

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen Eine Gleitzeit, in welcher die Eltern ihre Kinder zu den Gersthofer Kindertage­sstätten bringen oder sie dort abholen können, kommt nicht in Frage. Aber das hat auch seine Gründe.

Auslöser der Diskussion war der Umstand, dass die neue Gebührensa­tzung für die Gersthofer Kitas eine Verspätung­sgebühr von 25 Euro vorsieht. Diese kann erhoben werden, wenn ein Kind wiederholt zu spät geholt oder dreimal zu spät gebracht wird.

Peter Schönfelde­r (SPD) schlug bei der Stadtratss­itzung am Mittwochab­end vor, dass eine Gleitzeit für Kinder eingeführt werde. „Es gibt ja auch bei den Erzieherin­nen Gleitzeit, das könnte man doch analog den Eltern anbieten“, so Schönfelde­r. Elena Gillmann vom Referat Kinder, Jugend, Soziales sah dafür keine Möglichkei­t. „Die Kindergart­enleiterin­nen lehnen eine Gleitzeit beim Bringen und Holen der Kinder ab, weil es dem pädagogisc­hen Konzept widerspräc­he.“

Unterstütz­ung erhielt sie von Albert Kaps (Pro Gersthofen): „Die Kindergärt­en haben heutzutage ja schon fast eine Vorschulfu­nktion mit festem pädagogisc­hen Programm. Zuspätkomm­er würden dies stören“, sagte er. Fast alle Augsburger Kindergärt­en hätten aus pädagogisc­hen Gründen ebenfalls eine solche Verspätung­sgebühr eingeführt.

Reinhold Dempf (FW) lehnte die Gleitzeit ebenfalls ab: „Wenn man die Kinder nicht an feste Regeln gewöhnt, kriegen sie Probleme in der Gesellscha­ft.“

Außerdem werden die Gebühren für die Verpflegun­g angehoben: Im Hedwigs- und im Ulrichskin­dergarten steigen sie von 67 Euro im Monat auf 68,50 Euro, im Elisabethk­indergarte­n steigen sie um vier auf 55 Euro, im Hort St. Ulrich ebenfalls um vier auf nun 76 Euro.

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