Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Jeder kann jeden schlagen
Kreisliga Augsburg Anhausens Spielertrainer Benedikt Schmid spricht vor dem Kellerderby gegen Margertshausen sogar von einem „Neun-Punkte-Spiel“. Am Mittwoch geht es weiter
Landkreis Die Trainer der FußballKreisligisten Augsburg sind sich einig: „In diesem Jahr kann jeder jeden schlagen.“Ergebnisse wie das 1:0 des FC Königsbrunn über den Tabellenführer Neusäß vom vergangenen Dienstag ist nur ein Beispiel vieler Kuriositäten in der laufenden Saison. Die bevorstehende englische Woche (auch am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober, wird gespielt) dürfte folglich vielversprechend werden.
● SSV Anhausen – SSV Margertshausen Laut Spielertrainer Benedikt Schmid wartet auf den SSV am Wochenende „ein Neun-PunkteSpiel“. „Wenn wir verlieren, kann man von einer Krise sprechen“, ergänzt der 27-Jährige. Hinzu kommt, dass die Partie ein Flutlichtspiel wird. Weil die Landesliga-Frauen um 15 Uhr spielen, wird erst um 19.30 Uhr angepfiffen.
„Ich bin gespannt, wie beide Mannschaften darauf reagieren und damit umgehen werden“, fragt sich sein Gegenüber Thomas Kempter. Beide stehen sie mit lediglich neun Zählern aus neun Partien auf einem Platz zur Abstiegsrelegation. Das Momentum liegt ganz klar beim SSV Margertshausen. „Wir sind hoch motiviert, und das war extrem wichtig für uns. Wir haben endlich mal unsere Torchancen genutzt“, so Kempter. Beim SSV Anhausen ist zudem die Personallage weiterhin angespannt.
Dass der SSV Margertshausen am Mittwoch gegen Suryoye Augsburg und der SSV Anhausen gegen den TSV Neusäß ranmuss, beschäftigt die beiden Trainer noch reichlich wenig. Der Fokus liegt nun voll und ganz auf dem „Neun-PunkteSpiel“.
● TSV Zusmarshausen – TSV Neusäß Die Fragezeichen stehen den Verantwortlichen buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Zum vierten Mal in Folge reichte es nicht für einen Sieg. Im Gegenteil: Gegen den direkten Konkurrenten und Nachbarn SSV Margertshausen verlor man in einem torreichen Spiel letztlich mit 3:4. „Die Situation ist einfach schwer für uns. Man merkt vor allem den jungen Spielern auf dem Feld die Verunsicherung an“, sucht Trainer Christian Ludl nach Worten. Trotz Motivation bringt seine Elf gerade einfach keine Leistung auf den Platz. „Wir rätseln selbst“, fügt der 40-Jährige. Mittendrin im Schlammmassel wartet jetzt auch noch der Tabellenführer auf den TSV. „Das ist das Beste, was uns passieren kann. Die Jungs haben nichts zu verlieren, müssen sich keine Gedanken machen, weil eh keiner etwas erwartet“, erklärt Ludl. Anders am Mittwoch. Da muss der Tabellenvorletzte zum Aufsteiger FC Haunstetten, einem Gegner, der eigentlich auf Augenhöhe liegt.
Auch sein Gegenüber Karlheinz Pecher ist nach der 0:1-Niederlage gegen den FC Königsbrunn „not amused“. Trotz 90 Prozent Ballbesitz reichte eine Unaufmerksamkeit zur Niederlage. „Wir müssen in den beiden kommenden Spielen die Sache wieder ausmerzen, einige Sa- chen verändern, auch personell, um die Fehler, die wir gemacht haben zu vermeiden.“Am Mittwoch muss der Tabellenführer nämlich beim nächsten Sorgenkind, dem SSV Anhausen, ran.
● TSV Haunstetten – TSV Leitershofen Zum richtigen Zeitpunkt den Gnadenstoß gesetzt – so oder so ähnlich formulierte der Leitershofen-Coach Bernd Endres den späten Siegtreffer gegen den TSV Dinkelscherben in der 82. Minute. „Von zwei Chancen haben wir eine genutzt, und das zum richtigen Zeitpunkt“, so der 38-Jährige. Die Punkte blieben somit auf der Alm, und der TSV rutschte auf Rang sechs. „Jetzt sind wir endgültig in der Saison und der Liga angekommen. Es wird in jedem Spiel was für uns drin sein“, lautet die Kampfansage von Endres vor den beiden Partien gegen den TSV Haunstetten und TSV Schwabmünchen II am Mittwoch.
● TSV Dinkelscherben – FSV Wehringen Der TSV Dinkelscherben rutschte nach der Niederlage auf der Alm auf Rang drei ab – ungewohnt für den ehemaligen Bezirksligisten, stand dieser ja seit fünf Wochen an der Tabellenspitze. Doch davon lässt sich Trainer Michael Finkel wenig beeindrucken. Er ist ein wahrer Sportsmann und zollt dem TSV Leitershofen seinen Respekt. „Leitershofen war eben eiskalt, während wir nach vorne keine Durchschlagskraft hatten. Wir hatten keine Lösung, und sie haben ordentlich und aggressiv verteidigt.“Unabhängig vom Ausgang am Sonntag gegen den FSV Wehringen, „den wir natürlich nicht unterschätzen werden. Die Liga zeigt, dass jeder jeden schlagen kann“, so Finkel, wartet am Tag der Deutschen Einheit das Spitzenspiel gegen den TSV Göggingen. Dieses werde die Richtung für den TSV Dinkelscherben anzeigen.
● TSV Schwabmünchen II – SpVgg Westheim Wegen personellem Mangel musste die Partie gegen den TSV Haunstetten am vergangenen Wochenende abgesagt werden, und so konnte Kraft für die bevorstehende englische Woche gesammelt werden. Für den „Spitzentrio-Verfolger“aus Westheim geht es am Sonntag gegen die Bayernliga-Reserve aus Schwabmünchen und am Mittwoch gegen den FC Königsbrunn, der derzeit einen richtigen Lauf hat. „Das werden besonders schwere Spiele“, weiß Trainer Oliver Haberkorn.
● FC Horgau – FC Haunstetten Beim Bezirksligaabsteiger läuft es momentan überhaupt nicht rund. Seit sechs Spielen steht der FC Horgau nun ohne Sieg da. Zuletzt musste man sogar drei Niederlagen in Folge einstecken. „Das Quäntchen Glück fehlt uns zur Zeit. Wir führen zwar und sind die bessere Mannschaft, aber letzten Endes reicht es dann doch nicht. Am Wochenende müssen wir wieder punkten. Sonst wird es langsam eng“, resümiert Stroh. Lediglich drei Punkte trennen den einstigen Favorit nun von den Abstiegsrängen. Am Mittwoch hat der FC spielfrei.