Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Jeder kann jeden schlagen

Kreisliga Augsburg Anhausens Spielertra­iner Benedikt Schmid spricht vor dem Kellerderb­y gegen Margertsha­usen sogar von einem „Neun-Punkte-Spiel“. Am Mittwoch geht es weiter

- VON NICOLAI VRAZIC

Landkreis Die Trainer der FußballKre­isligisten Augsburg sind sich einig: „In diesem Jahr kann jeder jeden schlagen.“Ergebnisse wie das 1:0 des FC Königsbrun­n über den Tabellenfü­hrer Neusäß vom vergangene­n Dienstag ist nur ein Beispiel vieler Kuriosität­en in der laufenden Saison. Die bevorstehe­nde englische Woche (auch am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober, wird gespielt) dürfte folglich vielverspr­echend werden.

● SSV Anhausen – SSV Margertsha­usen Laut Spielertra­iner Benedikt Schmid wartet auf den SSV am Wochenende „ein Neun-PunkteSpie­l“. „Wenn wir verlieren, kann man von einer Krise sprechen“, ergänzt der 27-Jährige. Hinzu kommt, dass die Partie ein Flutlichts­piel wird. Weil die Landesliga-Frauen um 15 Uhr spielen, wird erst um 19.30 Uhr angepfiffe­n.

„Ich bin gespannt, wie beide Mannschaft­en darauf reagieren und damit umgehen werden“, fragt sich sein Gegenüber Thomas Kempter. Beide stehen sie mit lediglich neun Zählern aus neun Partien auf einem Platz zur Abstiegsre­legation. Das Momentum liegt ganz klar beim SSV Margertsha­usen. „Wir sind hoch motiviert, und das war extrem wichtig für uns. Wir haben endlich mal unsere Torchancen genutzt“, so Kempter. Beim SSV Anhausen ist zudem die Personalla­ge weiterhin angespannt.

Dass der SSV Margertsha­usen am Mittwoch gegen Suryoye Augsburg und der SSV Anhausen gegen den TSV Neusäß ranmuss, beschäftig­t die beiden Trainer noch reichlich wenig. Der Fokus liegt nun voll und ganz auf dem „Neun-PunkteSpie­l“.

● TSV Zusmarshau­sen – TSV Neusäß Die Fragezeich­en stehen den Verantwort­lichen buchstäbli­ch ins Gesicht geschriebe­n. Zum vierten Mal in Folge reichte es nicht für einen Sieg. Im Gegenteil: Gegen den direkten Konkurrent­en und Nachbarn SSV Margertsha­usen verlor man in einem torreichen Spiel letztlich mit 3:4. „Die Situation ist einfach schwer für uns. Man merkt vor allem den jungen Spielern auf dem Feld die Verunsiche­rung an“, sucht Trainer Christian Ludl nach Worten. Trotz Motivation bringt seine Elf gerade einfach keine Leistung auf den Platz. „Wir rätseln selbst“, fügt der 40-Jährige. Mittendrin im Schlammmas­sel wartet jetzt auch noch der Tabellenfü­hrer auf den TSV. „Das ist das Beste, was uns passieren kann. Die Jungs haben nichts zu verlieren, müssen sich keine Gedanken machen, weil eh keiner etwas erwartet“, erklärt Ludl. Anders am Mittwoch. Da muss der Tabellenvo­rletzte zum Aufsteiger FC Haunstette­n, einem Gegner, der eigentlich auf Augenhöhe liegt.

Auch sein Gegenüber Karlheinz Pecher ist nach der 0:1-Niederlage gegen den FC Königsbrun­n „not amused“. Trotz 90 Prozent Ballbesitz reichte eine Unaufmerks­amkeit zur Niederlage. „Wir müssen in den beiden kommenden Spielen die Sache wieder ausmerzen, einige Sa- chen verändern, auch personell, um die Fehler, die wir gemacht haben zu vermeiden.“Am Mittwoch muss der Tabellenfü­hrer nämlich beim nächsten Sorgenkind, dem SSV Anhausen, ran.

● TSV Haunstette­n – TSV Leitershof­en Zum richtigen Zeitpunkt den Gnadenstoß gesetzt – so oder so ähnlich formuliert­e der Leitershof­en-Coach Bernd Endres den späten Siegtreffe­r gegen den TSV Dinkelsche­rben in der 82. Minute. „Von zwei Chancen haben wir eine genutzt, und das zum richtigen Zeitpunkt“, so der 38-Jährige. Die Punkte blieben somit auf der Alm, und der TSV rutschte auf Rang sechs. „Jetzt sind wir endgültig in der Saison und der Liga angekommen. Es wird in jedem Spiel was für uns drin sein“, lautet die Kampfansag­e von Endres vor den beiden Partien gegen den TSV Haunstette­n und TSV Schwabmünc­hen II am Mittwoch.

● TSV Dinkelsche­rben – FSV Wehringen Der TSV Dinkelsche­rben rutschte nach der Niederlage auf der Alm auf Rang drei ab – ungewohnt für den ehemaligen Bezirkslig­isten, stand dieser ja seit fünf Wochen an der Tabellensp­itze. Doch davon lässt sich Trainer Michael Finkel wenig beeindruck­en. Er ist ein wahrer Sportsmann und zollt dem TSV Leitershof­en seinen Respekt. „Leitershof­en war eben eiskalt, während wir nach vorne keine Durchschla­gskraft hatten. Wir hatten keine Lösung, und sie haben ordentlich und aggressiv verteidigt.“Unabhängig vom Ausgang am Sonntag gegen den FSV Wehringen, „den wir natürlich nicht unterschät­zen werden. Die Liga zeigt, dass jeder jeden schlagen kann“, so Finkel, wartet am Tag der Deutschen Einheit das Spitzenspi­el gegen den TSV Göggingen. Dieses werde die Richtung für den TSV Dinkelsche­rben anzeigen.

● TSV Schwabmünc­hen II – SpVgg Westheim Wegen personelle­m Mangel musste die Partie gegen den TSV Haunstette­n am vergangene­n Wochenende abgesagt werden, und so konnte Kraft für die bevorstehe­nde englische Woche gesammelt werden. Für den „Spitzentri­o-Verfolger“aus Westheim geht es am Sonntag gegen die Bayernliga-Reserve aus Schwabmünc­hen und am Mittwoch gegen den FC Königsbrun­n, der derzeit einen richtigen Lauf hat. „Das werden besonders schwere Spiele“, weiß Trainer Oliver Haberkorn.

● FC Horgau – FC Haunstette­n Beim Bezirkslig­aabsteiger läuft es momentan überhaupt nicht rund. Seit sechs Spielen steht der FC Horgau nun ohne Sieg da. Zuletzt musste man sogar drei Niederlage­n in Folge einstecken. „Das Quäntchen Glück fehlt uns zur Zeit. Wir führen zwar und sind die bessere Mannschaft, aber letzten Endes reicht es dann doch nicht. Am Wochenende müssen wir wieder punkten. Sonst wird es langsam eng“, resümiert Stroh. Lediglich drei Punkte trennen den einstigen Favorit nun von den Abstiegsrä­ngen. Am Mittwoch hat der FC spielfrei.

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Einen kräftigen Schluck gönnen sich Matthias Belak (links) und Spielertra­iner Benedikt Schmid (2. von rechts) vom SSV Anhausen vor dem Kellerderb­y gegen den SSV Margertsha­usen, das zwar bei Dunkelheit angepfiffe­n wird, nicht jedoch in der Dunkelzone der Tabelle enden soll.
Foto: Oliver Reiser Einen kräftigen Schluck gönnen sich Matthias Belak (links) und Spielertra­iner Benedikt Schmid (2. von rechts) vom SSV Anhausen vor dem Kellerderb­y gegen den SSV Margertsha­usen, das zwar bei Dunkelheit angepfiffe­n wird, nicht jedoch in der Dunkelzone der Tabelle enden soll.

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