Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Sie malt die Geister der Erde

Kunst Sophie Weber aus Thierhaupt­en zeigt ihre Bilder im Klostermüh­lenmuseum in Thierhaupt­en

- VON LAURA GASTL

Thierhaupt­en Die Sonne geht unter in kräftigem Rot und Orange – beim Blick aus dem Fenster in Sofie Webers Malerateli­er und auch auf ihren Leinwänden. „Von hier aus kann ich den Sonnenunte­rgang wunderbar beobachten“, schwärmt die Künstlerin aus Thierhaupt­en.

Immer wieder taucht die Sonne in Sofie Webers Bildern auf. Unter dem Motto „Geister der Erde“werden ihre Werke vom 30. September bis zum 14. Oktober im Thierhaupt­ener Klostermüh­lenmuseum zu sehen sein. Dabei kommt in ihren Gemälden vor allem „weibliche Energie und Spirituali­tät“zum Ausdruck. „Jedes Tier und jede Farbe hat eine eigene Bedeutung“, schildert Weber. So stellt sie den Zusammenha­ng zwischen Körper, Seele und Geist dar; auf anderen Leinwänden wiederum zeigt sich das Zusammensp­iel von Himmel und Erde. Die vier Elemente, insbesonde­re Feuer und Wasser, spielen in Webers Malerei eine wichtige Rolle. Intensive Farben und Sinnbilder symbolisie­ren die Leichtigke­it und das Loslassen; es dreht sich vieles ums Aufblühen und das Entfalten.

Neben ihren Gemälden sind es aber auch kleine Kunstwerke in Form von Steinen, die Sofie Weber am Lech und überall in der Umgebung gefunden hat und nun zeigen möchte. Durch feine Linien und wenig Farbe hebt die Thierhaupt­enerin die Strukturen hervor, die den jeweiligen Stein bereits prägen. Die Malerin beschreibt: „Dadurch lassen sich ganz einzigarti­ge Formen entdecken. Man erkennt Gesichter, Tierköpfe und Fantasiefi­guren.“Genau darum gehe es bei den „Geistern der Erde“.

Sofie Weber kann sich noch gut an die Anfänge ihrer Leidenscha­ft erinnern. „Als Kind habe ich schon gerne in der Schule gezeichnet und in das Poesiealbu­m meiner Cousine gemalt“, lächelt die Malerin heute. Jahre später habe sie dann ihre ersten Kurse an der Volkshochs­chule zum Thema Bauernmale­rei besucht – sie bemalte Milchkanne­n und restaurier­te Mobiliar für eine ganze Zimmerauss­tattung. Künstler wie Paul Günther oder Franz Weiss zählen zu ihren ehemaligen Lehrern.

Als Kunstlehre­rin unterricht­ete die Thierhaupt­enerin selbst die Ikonenmale­rei. „Dabei muss ganz ak- gearbeitet werden“, so Weber. Immer noch gibt sie private Malkurse im eigenen Haus, wobei vor allem Acryl zum Einsatz kommt. „Viele meiner Schülerinn­en sind schon seit Jahren dabei“, freut sich die Künstlerin. „Da entstehen Freundscha­ften.“

Zu Sofie Webers Motiven zählen auch prägende Ecken im eigenen Dorf. So erhebt sich auf einer Staffelei das ehemalige Benediktin­erkloster und spiegelt sich im darunter gelegenen Klosterwei­her. Die alte GeBilder treidemühl­e am Ufer der Friedberge­r Ach wiederum ziert eine andere Leinwand – heute befindet sich darin das Klostermüh­lenmuseum. Auch, wenn gerade diese Bilder aus Sofie Webers Sammlung besonders beliebt sind, möchte sie neben Thierhaupt­en auch andere Themen haben. Vieles mehr beschäftig­t die Malerin.

So lässt sich Sofie Weber von alten Legenden und Sagen inspiriere­n, bildet Naturgeist­er ab und macht auch die Schöpfung zum Inkurat halt. „Am besten ist es, die Bilder einfach entstehen zu lassen – ohne dabei viel nachzudenk­en.“

OTermine An den Sonntagen 30. September und 14. Oktober kann die Ausstellun­g im Klostermüh­lenmuseum in Thierhaupt­en jeweils ab 14 Uhr besucht werden. Dann ist die Künstlerin selbst vor Ort, der Eintritt ist kostenlos. Ansonsten ist die Ausstellun­g zu den regulären Öffnungsze­iten des Klostermüh­lenmuseums zu sehen, der Eintritt kostet 2,50 Euro.

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Foto: Marcus Merk Sofie Weber stellt ab 30. September ihre Bilder im Klostermüh­lenmuseum Thierhaupt­en aus. Zu ihren Motiven zählen auch prägende Ecken im Dorf.

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