Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Alles auf Anfang!
Bezirksliga Nord Nach der Niederlage in Altenmünster ist der TSV Meitingen vor dem Duell mit Spitzenreiter FC Ehekirchen die Favoritenrolle los. Warum Torsten Vrazic froh darüber ist
Meitingen Nach der 0:1-Niederlage in Altenmünster ist die Favoritenrolle in Meitingen nun ganz vom Tisch. Die Lechtaler werden demnach erst mal nicht mehr um die oberen Plätze mitspielen, geschweige denn um den Aufstieg ein Wörtchen mitreden. Doch das nimmt vor allem Abteilungsleiter Torsten Vrazic eher in einer ungewohnten Ruhe hin und will nun erst mal wieder „back to the roots“– zurück zum Anfang.
Seit drei Jahren versucht der TSV Meitingen vehement den Weg zurück in die Landesliga zu realisieren. Doch alle Bemühungen schienen bislang nicht zu fruchten. Es scheint, als könne der TSV mit der Favoritenrolle nicht umgehen, die ihm von den Ligakonkurrenten seither zugesprochen wird. „Vielleicht ist es ganz gut, dass wir sie endlich los sind“, meint Vrazic. Auffällig ist auch, dass der TSV sportlich immer im gleichen Zeitfenster (September/ Oktober) sein Leistungstief erreicht. „Über mögliche Gründe dafür wurde in den letzten Wochen bereits zu Genüge geschrieben“, so Vrazic weiter.
Es läuft mal wieder nicht optimal beim TSV. Auch kurzfristige verletzungsund krankheitsbedingte Ausfälle, wie zum Beispiel Florian Bauer (Darmvirus) oder Daniel Deppner und Johannes Nießner (Verletzungen) gegen Altenmünster, lassen an eine Routine im Meitinger Spielsystem nicht denken. Der TSV muss derweil auf A-Jugendspieler zurückgreifen, die laut Trainer Pavlos Mavros jedoch ihre Aufgaben ganz gut machen.
Vrazic ist an einem Punkt, an dem er sich nach 13 Jahren im Amt des Abteilungsleiters selbst hinterfragt. Früher war der TSV Meitingen für emotionale Spiele bekannt, die zahl- reich Zuschauer in die RathausApotheken-Arena trieben. Unter dem ständigen Druck der Favoritenrolle ging dies komplett verloren. „Zudem wird die Schuld immer bei den anderen oder Sonstigem gesucht und hintenrum viel gesprochen. Schließlich ist die Mannschaft auf dem Feld dafür verantwortlich, was während der 90 Minuten geschieht“, lässt der 45-Jährige seinen Gedanken freien Lauf.
Nachdem sich das Team in der Woche zusammengesetzt und reflektiert hat, kommt mit dem FC Ehekirchen nun der Klassenprimus in die Lechauen. Was vor wenigen Wochen noch als das Spitzenspiel gehandelt wurde, ist am kommenden Wochenende nun eher David gegen Goliath. Jedoch hat sich die Mavros-Truppe auf die Fahne geschrieben, den Tabellenführer ärgern zu wollen.