Augsburger Allgemeine (Land Nord)

AfD-Mitglieder im Visier

Verfassung­sschutz beobachtet Einzelne

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München Der bayerische Verfassung­sschutz beobachtet derzeit eine „niedrige zweistelli­ge Zahl“von AfD-Mitglieder­n. Dies geht aus einer Antwort des Innenminis­teriums auf eine parlamenta­rische Anfrage der SPD-Landtagsfr­aktion hervor, die der Deutschen Presse-Agentur in München vorliegt. Darin heißt es, die betroffene­n AfD-Mitglieder wiesen „Verbindung­en in die rechtsextr­emistische bzw. verfassung­sschutzrel­evante islamfeind­liche Szene oder in die Reichsbürg­erszene auf“. Unter den Beobachtet­en seien Funktionär­e der Partei, aber keine Mandatsträ­ger.

Die Staatsregi­erung hatte bereits wiederholt erklärt, dass aus ihrer Sicht eine generelle Beobachtun­g der AfD durch den Verfassung­sschutz weniger effektiv sei als die Überwachun­g Einzelner. Für SPDLandtag­sfraktions­chef Markus Rinderspac­her muss dagegen die AfD als Gesamtpart­ei beobachtet werden: „Die Aktivitäte­n von Teilen der AfD beeinträch­tigen die freiheitli­ch-demokratis­che Grundordnu­ng. Die AfD sollte deshalb genauer unter die Lupe genommen werden“, sagte er. Rinderspac­her befürchtet, dass im Falle eines Einzugs in den Landtag AfD-Abgeordnet­e rechtsradi­kale Strukturen in ihrem Parlaments­betrieb etablieren könnten.

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