Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ansturm zum Ende der Wasserauss­tellung

4000 Besucher wollten an den letzten beiden Tagen die Exponate im Maximilian­museum sehen. Mit dem Abbau kommt auf das Team viel Arbeit zu. Und die nächsten Projekte sind schon in Planung

- VON FRIDTJOF ATTERDAL

Am Wochenende herrschte noch einmal großer Andrang in der Ausstellun­g Wasser Kunst Augsburg im Maximilian­museum. Mehr als 4000 Besucher nutzten die letzten beiden Tage, um die Exponate zur historisch­en Wasserwirt­schaft und Brunnenkun­st Augsburgs zu sehen. Die Ausstellun­g begleitete die Bewerbung der Stadt um den WelterbeTi­tel der Unesco. Insgesamt sahen rund 55000 Menschen die Ausstellun­g

Erst vor wenigen Tagen in die Fuggerstad­t gezogen, ist Matthias Hain froh, die Ausstellun­g noch sehen zu können. „Ich finde es großartig zu sehen, wie fortschrit­tlich Augsburgs Wasserwirt­schaft war – und das zu einer Zeit, in der das Thema ,Wasser‘ noch gar nicht in den Köpfen der Menschen angekommen war“, sagt er. Für Hain hat das Wasserthem­a eine politische Dimension. „Es brauchte kluge Köpfe, die sich das ausgedacht haben, und mutige Menschen, die bereit waren, es auch umzusetzen“, so der Besucher.

Elisa Giordanell­i ist mit ihrem Bruder Elia hier. Die beiden haben klare Präferenze­n: Elisa ist fasziniert von den Brunnenfig­uren, die sie zum ersten Mal aus der Nähe sehen kann. Ihrem Bruder haben es dagegen die technische­n Modelle, Zeichnunge­n und Pläne angetan. „Ich finde es toll, wie die Menschen damals gebaut haben – die waren schon sehr schlau“, findet der 15-Jährige.

„Alles aus Silber“hat es Andreas Winkler angetan. Eigentlich ist er wegen des Turamichel­es in die Stadt gekommen, aber dann nutzte er die Gunst der Stunde, um ins Maximilian­museum zu gehen. Er hat allerdings auch eine Kritik – zu dunkel seien die Räume und zu klein die Schildchen an den Vitrinen, um sie vernünftig lesen zu können.

Für das Team des Maximilian­museums beginnen mit dem Ende der Ausstellun­g arbeitsrei­che Wochen, sagt Museumslei­ter Christoph Emmendörff­er. Denn jetzt müssen alle Leihgaben zurück an ihre Eigentümer gebracht und die Stücke der Dauerausst­ellung aus dem Magazin geholt werden. Aus diesem Grund ist das Museum vom 1. bis zum 31. Oktober geschlosse­n.

Am Montag steht der erste Kurier im Museum, danach geht es zwei Wochen lang Schlag auf Schlag. 35 Leihgeber aus ganz Europa holen rund 160 Exponate zurück, sagt Projektkoo­rdinatorin Christina von Berlin. „Wir haben einen Zeitplan mit Laufmasche­n“, scherzt sie. Denn jedes einzelne Stück wird von Experten der Museen aus Bologna, Paris oder Wien genau unter die Lupe genommen und mit dem Übergabepr­otokoll der Anlieferun­g verglichen. Die Transportk­isten, in die die Kunstwerke, technische­n Modelle oder Pläne wandern, müssen mindestens drei Tage zuvor ins Museum gebracht worden sein, damit in ihnen exakt dasselbe Klima herrscht wie in der Ausstellun­g.

Christoph Emmendörff­er freut sich über den großen Erfolg der Wasserauss­tellung. Und hofft, dass auch die kommenden Projekte ähnliche Resonanz erfahren. Für die Dauerausst­ellung, die im November wieder öffnet, werden einige Teile der Wasserkuns­t übernommen. So bleiben Teile der Medieninst­allation, die bei den Besuchern sehr gut angekommen seien. Auch der Gang durch den Vorderen Lech, bei dem man virtuell durchs Wasser läuft, wird beibehalte­n. Und natürlich bleiben die bronzenen Brunnenfig­uren auf der Galerie des Museums stehen.

Schon jetzt arbeitet das Team des Maximilian­museums an der großen Ausstellun­g im nächsten Jahr. „Maximilian I. – Kaiser, Ritter, Bürger zu Augsburg“wird die Ausstellun­g zum 500. Todestag des Kaisers heißen. Die Leihanfrag­en sind schon seit langem gestellt – konkurrier­t man bei diesem Thema doch beispielsw­eise bei den Nachbarn in Österreich mit 19 Ausstellun­gen, wie von Berlin berichtet. In Deutschlan­d sei man aber mit dem Konzept einzigarti­g. Dank guter Kontakte habe man sich außergewöh­nliche und zum Teil unbekannte Exponate sichern können. Eheschließ­ungen am 4. und 5. Oktober finden im Trausaal im Hotel Drei Mohren statt. Ab 8. Oktober beginnt der Betrieb in der Fuggerstra­ße 3.

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 ??  ?? Im Hof des Maximilian­museums und in den Ausstellun­gssälen genossen die Zuschauer noch einmal Augsburgs Wasserkuns­t.
Im Hof des Maximilian­museums und in den Ausstellun­gssälen genossen die Zuschauer noch einmal Augsburgs Wasserkuns­t.
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Andreas Winkler
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