Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Schluss mit der Diesel-Panik
EVON TOBIAS SCHAUMANN scht@augsburger-allgemeine.de in paar tausend Euro Bonus für den Tausch Alt gegen Neu – das würde den Besitzern betagterer Diesel nicht sehr viel weiterhelfen. Sie kennen das ja bereits: Auf dem Löwenanteil der Kosten bleiben sie so oder so sitzen. Sie zahlen die Zeche für Fehler, die andere gemacht haben – Politik wie Autokonzerne gleichermaßen.
Dennoch wäre die Umtauschprämie 2.0 langfristig die beste unter allen mittelprächtigen Lösungen. Sie führt am ehesten zur Erneuerung der Dieselflotte, während die Nachrüstung mit Abgasreinigungs-Systemen zu viel Geld und Zeit kostet. Es ist immer cleverer, in neue Technik zu investieren, als an Altlasten herumzudoktern.
Das Problem zu hohen StickstoffAusstoßes ist kein flächendeckendes. Es beschränkt sich auf einige wenige Städte (wo bis zu 23-fach strengere Grenzwerte gelten als am Arbeitsplatz!) und selbst dort auf einzelne Straßenzüge. Insofern macht es Sinn, die Probleme gezielt vor Ort zu lösen. Da gibt es wirksamere Mittel als eine komplizierte Umtauschprämie. Insgesamt ist die Luftqualität besser denn je. Die Politik täte gut daran, der deutschen Diesel-Panik nicht auch noch Vorschub zu leisten.