Welche Rolle spielt der Bürger überhaupt noch?

Zum Artikel „Diedorfer müssen sich an gechlortes Wasser gewöhnen“und Kommentar „Zweifelhafte Gesellschaft“vom 29. September:

„Diedorf befindet sich in guter Gesellschaft mit anderen Kommunen, wollte der Fachmann die Diedorfer Werkausschussmitglieder aufmuntern. Schließlich sei der Markt nicht die einzige Gemeinde, die Probleme mit ihrer (…) Wasserversorgung habe.“Mit diesen Worten beginnt der Kommentar von Frau Tallevi in der Samstagszeitung.

Tja, da sieht man es ganz deutlich: Der Bürger spielt eigentlich keine wirkliche Rolle mehr. Da stellt man fest, ach, unsere Wasseranlagen sind nicht mehr auf dem neuesten Stand um nicht zu sagen marode, da macht der Fachmann im Ausschuss einen flachen Witz, dann gibt es einen Lenkungsausschuss und eine Gefährdungsanalyse und am Ende kommen die Herrn Politiker und die Herrn Fachmänner zu dem Resultat: Der Verbraucher zahlt! Das passt immer.

Vielleicht hätte man sich schon früher mal um die marode Wasserversorgung kümmern sollen. Aber da kommt man lieber mit schnellem Internet und Diedorfer Umgehungsstraße um die Ecke. Das ist viel wirksamer als Wasser. Da fragt man sich dann schon, wer hier abgekocht werden soll: das Wasser oder der Bürger.

Florian Pittroff,

Anhausen