Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Keine Angst vor Dortmund

Alfred Finnbogaso­n hat ein gutes Gefühl vor der Partie beim Spitzenrei­ter

- VON WOLFGANG LANGNER

Ein fulminante­s Comeback, garniert mit drei Toren in einem Spiel, das ist der Stoff, aus dem die Träume sind. Doch nach dem Motto „Weiter, immer weiter“ist dieser Dreierpack gegen Freiburg für Alfred Finnbogaso­n kein großes Thema mehr. Schließlic­h wartet am Samstag (15.30 Uhr) bei Borussia Dortmund der derzeit wohl dickste Brocken der Bundesliga auf den FußballBun­desligiste­n FC Augsburg.

Der 29-jährige Stürmer kommt fast ins Schwärmen, wenn man ihn nach dem derzeitige­n Tabellenfü­hrer frägt: „Das ist eine supertolle Mannschaft, vor allem in der Offensive. Ein Wahnsinn, wenn man sieht, dass die bisher schon 19 Tore geschossen haben. Die haben viele schnelle, technisch gute Spieler in ihren Reihen und das wird für uns eine schwere Aufgabe.“Allerdings ist das nur der Respekt, der in seinen Wortern mitschwing­t: „Angst brauchen wir vor keinem zu haben. In den vergangene­n zwei Jahren haben wir immer etwas mitgenomme­n aus Dortmund (jeweils 1:1, Anm. d. Red.) und das gibt uns Mut für Samstag.“

Während der Woche bekam der Nationalsp­ieler aus Island natürlich etliche Interview-Anfragen. Auch am gestrigen Mittwoch gaben sich einige Fernsehtea­ms bei der Arena die Klinke in die Hand. Einen Arroganz-Anfall gibt es bei Finnbogaso­n deshalb nicht. Der Isländer ist freundlich wie eh und je: „Die Gefahr, dass ich abhebe, besteht bei mir nicht. Ich bleibe immer der Gleiche. Ich denke aber, das ist auch eine meiner Stärken“, lacht Finnbogaso­n. „Es geht im Fußball manchmal schnell, dann kann es wieder in eine ganz andere Richtung gehen. Wenn es nicht gut läuft, ist es immer wichtig, dass man die Unterstütz­ung von seinen Mitspieler­n bekommt“, so Finnbogaso­n.

Ein aktuelles Beispiel dazu gibt es derzeit ja beim FCA. Jenes von Fabian Giefer, der nach drei Patzern in zwei Spielen seinen Platz im Tor an Andreas Luthe abgeben musste. Finnbogaso­n zeigt dabei viel Empathie für seinen Kollegen Giefer: „Ich habe mit ihm mitgelitte­n. Obwohl er im vergangene­n Jahr nur der dritte Torwart war, sah man, wie hart er gearbeitet hat, und er musste so lange auf seine Chance warten. Leider machte er dann Fehler, als er seine Chance bekommen hat. Aber so ist das im Fußballges­chäft. Ich finde, einen Spieler nach nur fünf Spieltagen zu bewerten ist nicht fair.“Finnbogaso­n ist jedenfalls überzeugt: „Wir haben zwei gute Keeper.“

Finnbogaso­n selbst ist froh, dass er endlich wieder spielen kann und die „langweilig­en Stunden“im Fitnessstu­dio mit dem Reha-Trainer der Vergangenh­eit angehören. Finnbogaso­n hat Nachholbed­arf. Er will vor allem eines: Tore schießen. In der vergangene­n Saison traf er zwölf Mal. In dieser Saison legte er in seinem ersten Spiel mit drei Toren schon mal einen Grundstock.

Aber dazu benötigt der Isländer auch gute Mitspieler. Und da sieht er sich gut versorgt: „Ich würde sagen, wir haben einen besseren Kader als in der vergangene­n Saison. Wir sind eingespiel­t und kennen uns. Jetzt müssen wir zeigen, dass wir so gut sind, wie wir denken.“

Vor der Partie gegen Dortmund gibt Finnbogaso­n einen Einblick, was in dieser Spielzeit passieren könnte: „Wir haben immer noch sehr große Ziele und ich traue der Mannschaft alles zu. Im vergangene­n Jahr hatten wir eine sehr gute Saison und seitdem haben wir uns gut entwickelt. Jeder fühlt sich in diesem System wohl und auch die Neuzugänge haben sich sehr schnell eingewöhnt.“

Alfred Finnbogaso­n hat in Augsburg noch einen Vertrag bis zum Jahr 2020. Am 1. Februar des kommenden Jahres wird er 30 Jahre alt. Doch das Alter ist für ihn kein Problem: „Ich komme jetzt in ein reifes Alter, aber so fühle ich mich nicht. Ich habe noch Träume und Ziele, die ich erreichen will.“Und welche sind das? Finnbogaso­n grinst: „Die würde ich gerne für mich behalten.“

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Foto: Wagner Alfred Finnbogaso­n muss mit dem FCA nach Dortmund.

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