Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wer bitte steckt dahinter?

Am Gignoux-Haus hat ein Unbekannte­r eine goldfarben­e Nase angebracht. Es gibt aber noch andere Rätsel in der Stadt

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an der Fassade, genau über der Gedenktafe­l mit der Inschrift „Rokokopala­is der Familie Gignoux 1765“. Ich hatte bei der Nase Blut geleckt. Doch eine Internetre­cherche blieb ergebnislo­s. Das eigene Zeitungsar­chiv offenbarte nur, dass die Nase in einem Artikel aus dem März 2011 erwähnt wurde. „Über die Bedeutung des Details gibt es keine gesicherte­n Erkenntnis­se“, steht da zu lesen. Aha. Auf alten Bildern, etwa aus der Zeit, als die Komödie im Gignoux-Haus residierte, sehe ich, dass das Haus noch nasenlos war. So alt also kann der Zinken nicht sein. Das bestätigt die Denkmalsch­utzbehörde auf Nachfrage: „Die goldfarben­e Nase am Gignoux Haus am Vorderen Lech ist uns nicht bekannt. Es handelt sich vermutlich um einen Scherz.“Okay. Ist diese kleine goldfarben­e Plastik eine Anspielung darauf, dass sich hier ein Investor mit der Sanierung des Gignoux-Hauses möglicherw­eise eine goldene Nase verdienen wird? Ich weiß es nicht. Sachdienli­che Hinweise aus der Bevölkerun­g nehme ich übrigens gerne entgegen. Wie auch in den anderen Fällen. Neulich sind einem Unbekannte­n die Gesichtszü­ge entglitten. Eine Maske hing plötzlich bei St. Ursula auf einem Straßensch­ild. Wer macht denn so was und wie kam die Fratze da überhaupt hoch? Fasching ist lange vorbei. War sie ein Halloween-Vorbote? Oder stammte sie von einem gruseligen Junggesell­enabschied in der Innenstadt? Gerne würde ich das wissen. Wie auch, wer sie herunterge­nommen hat. Ein Angestellt­er der städtische­n Reinigung vielleicht? Erschreckt er damit abends seine Frau? Man weiß es halt nicht. Richtig festgezurr­t ist ein drittes Rätsel.

Es hängt an einem Gummiband am Trinkbrunn­en im Siebentisc­hwald auf Höhe der Tennisanla­ge. Irgendjema­nd hat dort eine Porzellant­asse befestigt. Ihr Motiv ist, ich sag es mal so, Geschmacks­sache: Blumen, zwei bunte Vögel auf einem Ast. Eine Tasse, wie man sie gerne daheim aussortier­t. Aber was ist das Motiv des Urhebers? Wer soll aus der Tasse trinken? Auf meiner Joggingrun­de halte ich gerne mal am Brunnen und nehme einen Schluck Wasser. Aber nicht aus dieser Tasse. Ich habe den Verdacht, dass sie von einem Hundefreun­d stammt und Gassigeher ihre Vierbeiner daraus schlabbern lassen. Aber auch hier lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.

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