Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Bravo, die Stadt tritt nicht auf die Spaßbremse
Ein Volksfest ist mehr als Essen, Trinken und rasante Fahrgeschäfte – auch wenn dies mancher Besucher des Plärrers aus eigenem Erleben wohl anders sieht. Kleinere Geschäfte und Losbuden gehören ebenfalls zu einem stimmigen Gesamtbild, damit sich auch Familien wohlfühlen. Dass die Auswahl aller Schausteller korrekt laufen muss, versteht sich von selbst. Vetterleswirtschaft hat auch beim Plärrer nichts zu suchen. Wenngleich durchaus auffällt, dass jedes Mal sehr viele heimische Schausteller zum Zug kommen. Sofern sie die erforderlichen Kriterien erfüllen, spricht nichts dagegen.
Dass die Stadt nun beim Auswahlverfahren an ein paar kleinen Stellschrauben drehen möchte, ist der richtige Schritt. Es ist die Reaktion auf Wünsche und Erwartungen von Besuchern, die in anderen Städten teils größere Fahrgeschäfte wahrnehmen als dann in Augsburg. Viele Besucher haben sicher nicht gewusst, dass in Augsburg nach Frontmetern gemessen wird und somit dann die Plätze zugeteilt werden. Wehe aber, eine Achterbahn mit riesigen Ausmaßen würde nicht in dieses Anforderungsprofil passen. Dann hätte sie eben in Augsburg nichts verloren. Bislang. Dies könnte sich ändern. Die neue Vergabepraxis lässt dem zuständigen Amt mehr Spielraum. Es ist ein Gewinn für alle Freunde des Augsburger Plärrers.