Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Uriah Heep Sweet Freedom
Im „Cash & Carry“in MünchenPasing gab es von allem viel und günstig. Während meine Mutter Vorräte in den Wagen türmte, stand ich in der Plattenabteilung, zog LP raus, schaute die Hüllen an, las die Texte – und konnte mich nicht entscheiden. Ist ja auch nicht einfach, wenn das Taschengeld knapp ist. Und dann hatte ich mich entschieden: Meine erste LP wurde „Sweet Freedom“von Uriah Heep. Wahrscheinlich war sie eine oder zwei Mark billiger als andere Platten – ein Kaufargument. Tolles Cover mit langhaarigen Kerlen vor Sonnenuntergang. Dann diese Musik: röhrende Gitarren, schmelzende „Huh“- und „Hah“-Chöre, satte Orgel, pumpender Bass. Das konnte einen 13-Jährigen glücklich machen. Es klang auf jeden Fall erwachsener als das Teenie-Gerocke von Sweet, von denen ich meine erste Single gekauft hatte („Block Buster“).