Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Supertramp Breakfast in America
Die erste Platte kam mit dem eigenen Plattenspieler und war die Emanzipation vom elterlichen Musikgeschmack und vom BraunKastenradio mit integriertem Plattenspieler im Wohnzimmer. Supertramps „Breakfast in America“markierte den Rückzug ins eigene Reich mit Kerzenlicht und Räucherstäbchen – die für Teenager typische Selbstbespiegelung und den Verdruss über Fremdbestimmung eingeschlossen. Da kam der „Logical Song“mit hämmerndem E-Piano und Selbstzweifel-Phrasen genau richtig: „Als ich klein war, kam mir das Leben noch schön vor ... aber dann brachte man mir bei, vernünftig, logisch, verantwortungsbewusst, praktisch zu sein.“Das „Breakfast in America“-Konzert in der Münchner Olympiahalle war später mein erstes Popkonzert. Hat was, heute noch, habe ich mir übrigens neulich gedacht, als ich „Goodbye Stranger“zufällig wieder hörte.
Birgit Müller-Bardorff