Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Nur nicht in ein Loch fallen
Für SSV Margertshausen, TSV Zusmarshausen und SSV Anhausen wird die Lage langsam kritisch, während Neusäß von der Spitze grüßt
Landkreis Im Zuge der englischen Woche trennt sich auch in der Fußball-Kreisliga Augsburg langsam die Spreu vom Weizen. Während der TSV Neusäß als Spitzenreiter und der TSV Dinkelscherben, die SpVgg Westheim, der TSV Leitershofen und der FC Horgau als Verfolger um die oberen Platzierungen kämpfen, wird es im Tabellenkeller für den SSV Margertshausen, den TSV Zusmarshausen und den SSV Anhausen mit zehn beziehungsweise elf Zählern aus elf Spielen immer enger.
● TSV Dinkelscherben – SSV Margertshausen. Der TSV Dinkelscherben musste nach fünf Spieltagen in Folge den Platz an der Sonne räumen. Seit drei Spieltagen ist man nun auch ohne dreifachen Punktgewinn und der TSV Neusäß baut seinen Vorsprung tüchtig aus. „Wenn man nur zwei Punkte holt aus den letzten Spielen, dann ist das zu wenig, wenn wir oben dabei bleiben wollen“, weiß auch Trainer Michael Finkel. Das Landkreisderby gegen den SSV Margertshausen soll nun die Wende bringen.
Doch der SSV Margertshausen will nicht in ein Loch fallen, wie das am Mittwoch passiert ist, als Stefan Gaugenrieder in den Boden trat und sich ein Loch mit einem Meter Tiefe auftat. Mit Erde vom Gelände hinter dem Tor wurde es schließlich aufgefüllt und nach einer Viertelstunde konnte weitergespielt werden. Nach der 2:4-Niederlage gegen Suryoye wird sich der SSV wieder auf seine Tugenden verlassen, hinten sicher stehen und auf mögliche Chancen lauern. Das klappte zuletzt recht gut. Durch den Sieg gegen Zusmarshausen und das Unentschieden gegen Anhausen ist der Aufsteiger nach wie vor im Spiel.
● FC Horgau – TSV Zusmarshausen. Pünktlich zum Nachbarschaftsduell konnten beide Mannschaften den Kopf ein wenig aus der Schlinge ziehen. Während der FC Horgau bereits am vergangenen Sonntag gegen den FC Haunstetten wieder einmal einen Dreifacherfolg feiern konnte (4:1), schlug der TSV Zusmarshausen den FC ebenfalls mit 2:1 und entging damit der roten Laterne. „Die Mannschaft hat endlich das gemacht, was wir in den letzten Wochen von ihr verlangt haben. Die Einstellung war auch einfach überragend. Das war ganz wichtig für die Köpfe“, resümiert TSV-Coach Christian Ludl, der am Samstag heiratet und sich in diesem Zuge gegen den FC Horgau einen Derbysieg wünscht. „Mit einem Punkt könnte ich jedoch genau so leben“, schmunzelt der 40-Jährige. Auch sein Gegenüber Franz Stroh freut sich auf das Derby. „Wir freuen uns sehr darauf und sind nach dem Sieg jetzt wieder gefestigter.“Verzichten muss der 35-Jährige jedoch noch immer auf seinen Kapitän Fabian Tögel, der noch bis Ende der Woche im Urlaub ist.
● FC Königsbrunn – TSV Leitershofen. In der vergangenen Saison galt der TSV Leitershofen zwischenzeitlich als sicherer Absteiger. Nun rangieren die Kicker von der Alm auf einem guten sechsten Tabellenplatz. Trainer Bernd Endres würde lügen, wären die 16 Punkte aus zwölf Spielen nicht akzeptabel. „Die 16 Zähler sind natürlich in Ordnung und wir können damit zufrieden sein. Doch es hätten durchaus noch ein paar Punkte mehr sein können, wenn die Einstellung der Jungs gestimmt hätte“, so Endres. Zu Hause auf der Alm ist der TSV eine Macht. Bislang konnte lediglich der FC Haunstetten dem letztjährigen Tabellenelften die Stirn bieten (1:2). Doch die Auswärtsbilanz ist mit einem Zähler aus sechs Spielen ungenügend. In Königsbrunn will Endres nun auch den ersten Dreifacherfolg auf fremden Terrain erfahren. „Sie haben eine junge Truppe, die fit ist und Gas gibt, doch sie haben aufgrund ihres Altersdurchschnitts genau so wenig Erfahrung wie meine Mannschaft. Ich denke, wir können uns durchaus was ausrechnen.“
● SSV Anhausen – FC Haunstetten. Die Partie gegen den TSV Neusäß war für den SSV Anhausen das Spiegelbild der letzten Wochen. Erst ging man in Führung, dann verletzten sich binnen weniger Minuten drei Feldspieler, anschließend der Torhüter und ein Feldspieler musste zwischen die Pfosten. „Uns macht die Verletzungsmisere gerade einen Strich durch die Rechnung“, meint Spielertrainer Benedikt Schmid. Nun wartet mit dem Aufsteiger FC Haunstetten ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt. „Wenn wir jetzt nicht gewinnen, sieht es ganz düster aus“, so Schmid. Doch selbst am Tag vor dem Spiel weiß der 27-Jährige nicht, wen er aufstellen wird. „Wahrscheinlich muss ich mich sogar bei der zweiten Mannschaft bedienen“, stehen die Sterne für Schmid und sein Team in keiner guten Position.
● Suryoye Augsburg – TSV Neusäß. Der Bezirksliga-Absteiger aus Neusäß erfüllt derzeit seine Pflichten und konnte durch zwei Siege in der englischen Woche gegen Zusmarshausen und Anhausen die Tabellenführung weiter ausbauen. Doch für Trainer Karlheinz Pecher ist nicht alles Gold, was glänzt. „Wir hatten gegen Anhausen Licht- und Schattenseiten. Vor allem nach dem 0:1 waren wir sehr verunsichert“, erklärt der 52-Jährige. Letztlich riss der Tabellenführer doch noch das Ruder rum und zog seine Lehren aus der ersten Hälfte gegen Anhausen. „Es war gut für uns, einmal solch eine Halbzeit zu spielen. Wir konzentrieren uns jetzt mehr auf uns und unterschätzen keinen Gegner mehr“, fügt Pecher hinzu. Daher gilt es auch gegen Wundertüte Suryoye die Nerven zu behalten und sich auf seine eigenen Stärken zu konzentrieren.