Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Nur nicht in ein Loch fallen

Für SSV Margertsha­usen, TSV Zusmarshau­sen und SSV Anhausen wird die Lage langsam kritisch, während Neusäß von der Spitze grüßt

- VON NICOLAI VRAZIC

Landkreis Im Zuge der englischen Woche trennt sich auch in der Fußball-Kreisliga Augsburg langsam die Spreu vom Weizen. Während der TSV Neusäß als Spitzenrei­ter und der TSV Dinkelsche­rben, die SpVgg Westheim, der TSV Leitershof­en und der FC Horgau als Verfolger um die oberen Platzierun­gen kämpfen, wird es im Tabellenke­ller für den SSV Margertsha­usen, den TSV Zusmarshau­sen und den SSV Anhausen mit zehn beziehungs­weise elf Zählern aus elf Spielen immer enger.

● TSV Dinkelsche­rben – SSV Margertsha­usen. Der TSV Dinkelsche­rben musste nach fünf Spieltagen in Folge den Platz an der Sonne räumen. Seit drei Spieltagen ist man nun auch ohne dreifachen Punktgewin­n und der TSV Neusäß baut seinen Vorsprung tüchtig aus. „Wenn man nur zwei Punkte holt aus den letzten Spielen, dann ist das zu wenig, wenn wir oben dabei bleiben wollen“, weiß auch Trainer Michael Finkel. Das Landkreisd­erby gegen den SSV Margertsha­usen soll nun die Wende bringen.

Doch der SSV Margertsha­usen will nicht in ein Loch fallen, wie das am Mittwoch passiert ist, als Stefan Gaugenried­er in den Boden trat und sich ein Loch mit einem Meter Tiefe auftat. Mit Erde vom Gelände hinter dem Tor wurde es schließlic­h aufgefüllt und nach einer Viertelstu­nde konnte weitergesp­ielt werden. Nach der 2:4-Niederlage gegen Suryoye wird sich der SSV wieder auf seine Tugenden verlassen, hinten sicher stehen und auf mögliche Chancen lauern. Das klappte zuletzt recht gut. Durch den Sieg gegen Zusmarshau­sen und das Unentschie­den gegen Anhausen ist der Aufsteiger nach wie vor im Spiel.

● FC Horgau – TSV Zusmarshau­sen. Pünktlich zum Nachbarsch­aftsduell konnten beide Mannschaft­en den Kopf ein wenig aus der Schlinge ziehen. Während der FC Horgau bereits am vergangene­n Sonntag gegen den FC Haunstette­n wieder einmal einen Dreifacher­folg feiern konnte (4:1), schlug der TSV Zusmarshau­sen den FC ebenfalls mit 2:1 und entging damit der roten Laterne. „Die Mannschaft hat endlich das gemacht, was wir in den letzten Wochen von ihr verlangt haben. Die Einstellun­g war auch einfach überragend. Das war ganz wichtig für die Köpfe“, resümiert TSV-Coach Christian Ludl, der am Samstag heiratet und sich in diesem Zuge gegen den FC Horgau einen Derbysieg wünscht. „Mit einem Punkt könnte ich jedoch genau so leben“, schmunzelt der 40-Jährige. Auch sein Gegenüber Franz Stroh freut sich auf das Derby. „Wir freuen uns sehr darauf und sind nach dem Sieg jetzt wieder gefestigte­r.“Verzichten muss der 35-Jährige jedoch noch immer auf seinen Kapitän Fabian Tögel, der noch bis Ende der Woche im Urlaub ist.

● FC Königsbrun­n – TSV Leitershof­en. In der vergangene­n Saison galt der TSV Leitershof­en zwischenze­itlich als sicherer Absteiger. Nun rangieren die Kicker von der Alm auf einem guten sechsten Tabellenpl­atz. Trainer Bernd Endres würde lügen, wären die 16 Punkte aus zwölf Spielen nicht akzeptabel. „Die 16 Zähler sind natürlich in Ordnung und wir können damit zufrieden sein. Doch es hätten durchaus noch ein paar Punkte mehr sein können, wenn die Einstellun­g der Jungs gestimmt hätte“, so Endres. Zu Hause auf der Alm ist der TSV eine Macht. Bislang konnte lediglich der FC Haunstette­n dem letztjähri­gen Tabellenel­ften die Stirn bieten (1:2). Doch die Auswärtsbi­lanz ist mit einem Zähler aus sechs Spielen ungenügend. In Königsbrun­n will Endres nun auch den ersten Dreifacher­folg auf fremden Terrain erfahren. „Sie haben eine junge Truppe, die fit ist und Gas gibt, doch sie haben aufgrund ihres Altersdurc­hschnitts genau so wenig Erfahrung wie meine Mannschaft. Ich denke, wir können uns durchaus was ausrechnen.“

● SSV Anhausen – FC Haunstette­n. Die Partie gegen den TSV Neusäß war für den SSV Anhausen das Spiegelbil­d der letzten Wochen. Erst ging man in Führung, dann verletzten sich binnen weniger Minuten drei Feldspiele­r, anschließe­nd der Torhüter und ein Feldspiele­r musste zwischen die Pfosten. „Uns macht die Verletzung­smisere gerade einen Strich durch die Rechnung“, meint Spielertra­iner Benedikt Schmid. Nun wartet mit dem Aufsteiger FC Haunstette­n ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerh­alt. „Wenn wir jetzt nicht gewinnen, sieht es ganz düster aus“, so Schmid. Doch selbst am Tag vor dem Spiel weiß der 27-Jährige nicht, wen er aufstellen wird. „Wahrschein­lich muss ich mich sogar bei der zweiten Mannschaft bedienen“, stehen die Sterne für Schmid und sein Team in keiner guten Position.

● Suryoye Augsburg – TSV Neusäß. Der Bezirkslig­a-Absteiger aus Neusäß erfüllt derzeit seine Pflichten und konnte durch zwei Siege in der englischen Woche gegen Zusmarshau­sen und Anhausen die Tabellenfü­hrung weiter ausbauen. Doch für Trainer Karlheinz Pecher ist nicht alles Gold, was glänzt. „Wir hatten gegen Anhausen Licht- und Schattense­iten. Vor allem nach dem 0:1 waren wir sehr verunsiche­rt“, erklärt der 52-Jährige. Letztlich riss der Tabellenfü­hrer doch noch das Ruder rum und zog seine Lehren aus der ersten Hälfte gegen Anhausen. „Es war gut für uns, einmal solch eine Halbzeit zu spielen. Wir konzentrie­ren uns jetzt mehr auf uns und unterschät­zen keinen Gegner mehr“, fügt Pecher hinzu. Daher gilt es auch gegen Wundertüte Suryoye die Nerven zu behalten und sich auf seine eigenen Stärken zu konzentrie­ren.

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Foto: SSV Margertsha­usen Ratlosigke­it herrschte beim SSV Margertsha­usen, als sich im Heimspiel gegen Suryoye plötzlich ein Meter tiefes Loch auf dem Spielfeld auftat.

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