Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Nürnberg geht in Leipzig unter
Der Aufsteiger zahlt beim 0:6 auswärts erneut Lehrgeld
Leipzig Mit einer berauschenden Gala und dem höchsten Sieg in der Vereinsgeschichte im Profi-Fußball ist RB Leipzig auf den zweiten Platz der Bundesliga-Tabelle gestürmt – Gegner 1. FC Nürnberg hat dabei das nächste Auswärts-Debakel erlebt. Die Roten Bullen fertigten die Franken am Sonntagabend zum Abschluss des siebten Spieltags mit 6:0 (4:0) ab, sind nun seit sechs Spielen in der Liga ungeschlagen und vorerst zu einem der Titelkandidaten aufgestiegen.
„Wir haben es gut gemacht: Wir waren vorne mutig, hinten konsequent und dann gewinnst du halt auch in der Höhe“, sagte Leipzigs Marcel Sabitzer zufrieden. Nach nicht mal sieben Minuten hatten die stürmischen Leipziger von Trainer Ralf Rangnick mit einer 2:0-Führung durch Kevin Kampl (3.) und Yussuf Poulsen (7.) für die Vorentscheidung gesorgt. Der Rest war nur noch Kür gegen bemitleidenswerte Gäste.
Man sei unter anderem bei eigenem Ballbesitz zu schwach gewesen, sagte FCN-Sportvorstand Andreas Bornemann. „Dann hast du irgendwann eine Lawine, die über dich drüberrollt.“Trainer Michael Köllner müsse sich um seinen Posten deswegen jedoch keine Sorgen machen. „Er macht einen sensationellen Job, und da braucht sich keiner Gedanken machen: Das wird auch bis zum Ende der Saison so bleiben“, sagte Bornemann bei Sky.
Noch vor der Pause erhöhten Sabitzer (21.) und Timo Werner (31.) mit seinem 50. Bundesligator für Leipzig. Doch damit noch nicht genug: Sabitzer (55.) und Werner (59.) setzten das Tor-Festival fort, wobei Werner (63.) sogar noch einen Foulelfmeter vergab. Für die Attacke zuvor hatte Nürnbergs Tim Leibold die Rote Karte gesehen.
Vieles ging an diesem Abend viel zu schnell für die Nürnberger, die nach ihrer bitterbösen 0:7-Niederlage bei Borussia Dortmund elf Tage zuvor alles, nur nicht naiv ins Spiel bei RB gehen wollten. Ein Vorhaben, das nachweislich nicht gelang.
Tore 1:0 Kampl (4.), 2:0 Poulsen (7.), 3:0 Sabitzer (21.), 4:0 Werner (32.), 5:0 Sabitzer (55.), 6:0 Werner (59.) Zuschauer 37 389