Augsburger Allgemeine (Land Nord)

„Was für ein verrücktes Spiel“

Die Augsburger Panther gewinnen 7:6 in Iserlohn. Deren Kapitän fiebert mit gebrochene­m Fuß zu Hause mit – und sieht die ersten beiden Treffer eines Neuzugangs

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Iserlohn Perfektes Wochenende für die Augsburger Panther. Dem 3:1-Sieg in Ingolstadt am Freitag ließ die Mannschaft von Trainer Mike Stewart ein spektakulä­res 7:6 (2:0, 3:3, 2:3) in Iserlohn folgen. „Was für ein verrücktes Spiel, Wahnsinn“, sagte Augsburgs Kapitän Steffen Tölzer. Er musste am Sonntagabe­nd zu Hause vor dem Fernseher mitfiebern. In Ingolstadt hatte ihm ein Schlagschu­ss den Mittelfußk­nochen durchschla­gen. Vier bis sechs Wochen wird Tölzer ausfallen. „Zuschauen ist immer das Schlimmste, aber ich freue mich riesig für die Jungs. Den Sieg haben sie sich wirklich verdient.“

Vor allem aber war es spektakulä­r, was die beiden Mannschaft­en am Sonntagabe­nd zeigten. 2:0 hatten die Panther nach dem ersten Drittel durch Tore von David Stieler (6.) und Simon Sezemsky (13.) geführt, alles lief in geordneten Bahnen. Dann aber kam das Mitteldrit­tel. „So ein Spiel ist der Graus eines jeden Torhüters“, sagte Tölzer. Dabei sei vor allem Markus Keller, der im AEV-Tor wieder den Vorzug vor Olivier Roy erhielt, richtig stark gewesen, „aber die Tore waren fast alle unhaltbar“.

Das Spektakel begann 36 Sekunden nach der ersten Pause. Die Panther spielten in Unterzahl, als der Ex-Augsburger Jon Matsumoto auf 1:2 (21.) verkürzte. Augsburg ließ sich davon zunächst nicht aus dem Konzept bringen und hielt sich an die taktischen Vorgaben Stewarts. Das wurde belohnt: Christoph Ullmann traf sehenswert in den Torwinkel zum 3:1 (28.) – der erste Saisontref­fer des Neuzugangs. Dementspre­chend groß war Ullmanns Erleichter­ung: „Ich hatte die Seuche am Schläger, jetzt hat es endlich geklappt“, sagte er bei Telekom Sport.

Iserlohn allerdings ließ sich nicht abschüttel­n und kam durch Dylan Yeo auf 2:3 heran (30.). Das Spiel wogte jetzt wild hin und her, mit einem Highlight-Tor von Daniel Schmölz. Eine wunderbare Kombinatio­n über Sezemsky beendete er mit dem 4:2 (31.). Augsburg dominierte. Und Matt White erhöhte in doppelter Überzahl auf 5:2 (33.). Die Vorentsche­idung? Weit gefehlt. In Überzahl verlor Drew LeBlanc den Puck, Anthony Camara traf zum 3:5 (39.). Jetzt erst war Pause. Durchatmen.

Für den Weckruf sorgte nach dem Wechsel Iserlohn, das Alexej Dmitriev erneut auf 4:5 heranbrach­te (43.). In diesem Rhythmus ging es weiter: Adam Payerl aus dem Gewühl heraus zum 6:4 (51.), Christophe­r Fischer in doppelter Unterzahl zum 5:6 (54.), Ullmann zum 7:5 (57.). Doch noch immer war nicht Schluss an diesem Abend: Matsumoto brachte die Iserlohner 14 Sekunden vor dem Ende noch einmal auf 6:7 heran. Dabei blieb es. „Das Toreschieß­en war ja unser Problem“, sagte Tölzer. „Aber wir wussten, dass der Knoten platzen wird. Das ist jetzt passiert.“Augsburg Keller – Rekis, McNeill; Lamb, Rogl; Valentine, Sezemsky – Hafenricht­er, LeBlanc, White; Fraser, Ullmann, Schmölz; Sternheime­r, Stieler, Payerl; Holzmann, Gill, Detsch

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Foto: Kerpf Christoph Ullmann hat entscheide­nd zum Sieg in Iserlohn beigetrage­n.

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