Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Jeder Platz ist anders

- VON ANDREA WENZEL nist@augsburger-allgemeine.de

An einem schönen Oktobersam­stag die Stimmung auf Augsburgs Plätzen zu beleuchten, ist sicher eine eingeschrä­nkte Sichtweise und auch nur eine Momentaufn­ahme. Eine Momentaufn­ahme, die allerdings zeigt, dass jene Orte, die zuletzt so oft und auch meist zurecht, in die Kritik geraten sind, durchaus ihre positiven Seiten haben.

Der Samstag hat gezeigt, dass es gelingen kann, verschiede­ne Kulturen, Interessen und Anschauung­en unter einen Hut zu bekommen. Doch einfach ist das nicht immer. Unsere Blicke in die Kriminalst­atistik und die Erfahrunge­n des Ordnungsdi­enstes haben das des Öfteren bewiesen. In solchen Momenten wird der Ruf nach Regeln und neuen Konzepten laut, um Konflikte zu vermeiden und es jedem Bürger recht zu machen. Dann werden die Zahl der Veranstalt­ungen für einen Platz beschränkt, bunte Sitzmöbel aufgestell­t und „Regelheftc­hen“für die Plätze und Parkanlage­n ausgegeben.

Alles gut und richtig, aber eine allheil bringende Lösung ist das alles nicht. Man wird es kaum jedem recht machen können. Ob ein Gestaltung­skonzept nämlich als gelungen eingestuft wird, hängt stark davon ab, was jeder einzelne von einem bestimmten Platz erwartet. Vielleicht hilft es deshalb, einmal den eigenen Blickwinke­l zu verändern. Wenn es mir am Rathauspla­tz zu laut ist, suche ich mir eine Alternativ­e. Das Café im Annahof beispielsw­eise ist ein schöner Ort für eine ruhige Pause. Und auch der Platz am Manzù-Brunnen ist nicht ohne. In der Altstadt gibt es ebenfalls ein schönes Angebot in historisch­er Kulisse.

Augsburg hat jede Menge zu bieten, man muss es nur entdecken. Dann findet man seinen ganz persönlich­en Wohlfühlor­t.

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