Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Der Staat kassiert mit

- VON BERNHARD JUNGINGER bju@augsburger-allgemeine.de

Die Stromrechn­ung steigt und steigt, obwohl der Strom an sich eigentlich immer billiger wird. Weil die Preiserhöh­ung pro Jahr aber nur vermeintli­ch kleine Beträge ausmacht, bleibt der ganz große Aufschrei aus. Doch über einen längeren Zeitraum gerechnet, ist die zusätzlich­e Belastung gerade für Haushalte mit kleineren und mittleren Einkommen enorm. Ein Großteil der Kosten, die dem Verbrauche­r in Rechnung gestellt werden, sind Umlagen, Abgaben und Steuern. So zahlt der Kunde kräftig mit für den Ausbau der erneuerbar­en Energien, etwa aus Windrädern oder Solarfelde­rn. Dabei stammt in der Praxis noch immer der Großteil des Stroms aus der Verbrennun­g von Kohle oder Gas.

Im europaweit­en Vergleich greift der deutsche Staat bei der Stromsteue­r besonders kräftig zu. Mehr Zurückhalt­ung durch den Staat bei der Stromsteue­r könnte immerhin für eine kurzfristi­ge Entlastung der Verbrauche­r sorgen. Mittel- und langfristi­g aber muss das Dickicht bei der Strompreis­gestaltung dringend gelichtet werden. Es ist an der Zeit, das politische Verspreche­n einer sowohl umweltfreu­ndlichen als auch für den Verbrauche­r bezahlbare­n Energiever­sorgung einzulösen.

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