Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kätzchen fährt im Motorraum mit

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Ein wenige Wochen altes Kätzchen hatte sich im Motorraum eines Autos versteckt und war als blinder Passagier fast 200 Kilometer von Passau nach München mitgefahre­n. Passanten machten am Sonntag die Besitzer des Wagens auf das Katzengeja­mmer aufmerksam, das unterhalb der Motorhaube aus dem Auto drang. Nachdem die zu Hilfe gerufene Feuerwehr einige Teile am Wagen gelockert hatte, konnte sich das Tier selbst befreien. Mit einem Beinbruch wurde es ins Tierheim gebracht. auch die Ablehnung gespürt, weil sich die Leute mit ihnen Wohnungen und Häuser teilen mussten. Da waren auch nicht alle glücklich, dass sie fremde Menschen im Haus hatten, das muss man auch mal sagen. Man sollte sich die Vergangenh­eit nicht schöner reden, als sie war.

Es ist heute viel gefühlte Angst im Umlauf, die wenig realen Boden hat. Glas: Ich bin wirklich viel unterwegs. Und wenn ich mit den Leuten spreche und sie frage: Ja wo ist denn dir schon mal etwas passiert? Dann antworten sie: Mir ist gar nix passiert, aber ich habe es von einer Freundin gehört oder irgendwo gelesen. Es wird, auch übers Internet, wahnsinnig viel Negatives publiziert, was jeglicher Wahrheit entbehrt. Das halte ich für ziemlich gefährlich.

Kann man das überhaupt einfangen? Glas: Ja, wir müssen unseren jungen Leuten sagen, dass eine freiheitli­che Demokratie nicht selbstvers­tändlich ist. Das ist wie ein gasförmige­s Gebilde, das sich sehr schnell verändern kann. In der Weimarer Republik sind die Veränderun­gen auch nicht von heute auf morgen gekommen. Hitler hat sich auch an die Macht geschliche­n. Ich finde so eine Entwicklun­g wahnsinnig gefährlich.

Könnten Sie sich vorstellen, dass so etwas wie die Nazis Deutschlan­d noch einmal ereilt?

Glas: Man kann die AfD jetzt nicht mit der NSDAP gleichsetz­en. Aber die Mechanisme­n sind ähnlich. Erst gibt es zu wenige, die die Courage haben, da etwas dagegen zu sagen und dann hat man plötzlich eine eingeschrä­nkte Demokratie und am Ende vielleicht sogar eine Diktatur. Ich hätte übrigens nie gedacht, dass man sich mit diesem Thema noch einmal in dieser Art auseinande­rsetzen muss.

Weil die Demokratie so sicher verankert schien.

Glas: Ich weiß ja nicht, wie alt Sie sind. Ich jedenfalls habe die ganze Wut der 68er erlebt. Das waren auch

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Foto: Feuerwehr München, dpa 200 Kilometer war das Kätzchen mitgefahre­n.

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