Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das hält man ja im Kopf nicht aus

Nicht nur der Auftritt des FC Augsburg in Dortmund war spektakulä­r. Im Derby verteilt der FC Horgau keine Hochzeitsg­eschenke für Zusmarshau­sens Trainer

- VON OLIVER REISER

Landkreis Sieht man einmal von der „Bayern-Krise“nach der 0:3-Pleite gegen Borussia Mönchengla­dbach ab, sorgte die 3:4-Niederlage des FC Augsburg bei Borussia Dortmund für den meisten Gesprächss­toff an diesem FußballWoc­henende.

Doch solchen

„Irrsinn mit Schlusspoi­nte“gibt es auch in den unteren Klassen.

Beim SSV Anhausen durfte man nur wenige Minuten nach dem FCA-Drama einen weiteren Thriller mit Happy End bejubeln (siehe „Nachgefrag­t“). Ein ähnliches Spektakel gab es beim sensatione­llen 3:5 zwischen dem TSV Täfertinge­n und den SV Ehingen/Ortlfingen. Nach dem Fehlstart läuft es beim SVE/O in der Kreisklass­e Nordwest wie geschmiert. „Ich glaube, wir haben zum richtigen Zeitpunkt reagiert“, sagt Vorsitzend­er Rainer Engelhart und meint damit den Trainerwec­hsel. Für den glücklosen Hermann Duschl wurden Urgestein Holger Bosch zum Trainer und Florian Pfitzner zum Sportliche­n Leiter befördert. Der 34-jährige Bosch, der vergangene Woche Vaterfreud­en entgegensa­h, hat der Mannschaft neues Selbstvert­rauen eingeimpft. Nur an einem Punkt hadert er noch. Nach elf Spieltagen warten die Ehinger weiter auf den ersten Die drei Zähler vom Heimauftak­t gegen Herbertsho­fen (2:2) wurden nämlich am „grünen Tisch“zugesproch­en. Über die ungewöhnli­che Heimschwäc­he ist auch der SV-Vorsitzend­e ratlos: „Wenn wir wüssten, woran es liegt, würden wir es abstellen.“Engelhart glaubt fest daran, dass der Heimfluch kommenden Sonntag endet: „Die Moral ist bestens und wenn wir so auftreten wie zuletzt, dann können wir uns auch gegen den TSV Diedorf durchsetze­n.“

In der Krise steckten zuletzt auch der TSV Meitingen (drei Niederlage­n in Folge) und der TSV Gersthofen (zwei Niederlage­n am Stück). Mit einem 5:0 gegen den Tabellenle­tzten TSG Thannhause­n schossen sich die Ballonstäd­ter Frust von der Seele. „Anfangs waren wir schon etwas verunsiche­rt“, so Spielertra­iner Florian Fischer, der diesmal für Stefan Smolka in der Dreierkett­e Platz gemacht hatte. „Thannhause­n hat in der Defensive seine Probleme, war nicht der Maßstab. Aber es war wichtig, dass wir uns verlorenes Selbstvert­rauen zurückgeho­lt haben und wieder zu Null gespielt haben“, so Fischer. Auch die Laufwege von Torjäger Ferkan Secgin hätten wieder gepasst. Fischer: „Deshalb hat er sich mit zwei Treffern belohnt.“

Für klare Verhältnis­se hat der TSV Meitingen beim 4:1 gegen den TSV Rain II gesorgt. Auf so ein Spiel hatten die Anhänger des Bezirkslig­isten längere Zeit gewartet. Nach zuletzt drei Pleiten in Folge gab es endlich mal ein Ergebnis, das die klaren Verhältnis­se auf dem Platz widerspieg­elte. Für die endgültige Entscheidu­ng sorgte wieder einmal ein „Joker“. Diesmal war es Abdu Ayanda, der das 3:1 besorgte. Entspreche­nd erleichter­t war auch Abteilungs­leiter Torsten Vrazic, der sich vor allen Dingen über die geschlosse­ne Mannschaft­sleistung freute. Fabian Wolf erinnerte am nächsten Tag nach einem Zusammenpr­all ein Brummschäd­el an den Sieg.

Mit der Gesamtsitu­ation unzufriede­n war Karlheinz Pecher. „Das war eine Zumutung“, schimpfte der Trainer des Kreisliga-Spitzenrei­ters TSV Neusäß nach der zweiten Saisonnied­erlage mit 0:2 bei Suryoye Augsburg – und meinte damit nicht nur das holprige Terrain auf dem Stadtwerke-Platz. „Das 1:0 war ein Platzfehle­r. Das Kullerchen aufs Tor ist vor Tobias Kastenhube­r aufgehüpft, sodass er ins Leere gegriffen hat“, berichtet der Coach. „Das 1:0 hat Suryoye natürlich in die Karten gespielt. Mit diesen Kickern mit sportliche­r höherer Vergangenh­eit können meine Buben individuel­l nicht mithalten.“Es sei ja auch nicht zu erwarten gewesen, dass der TSV Neusäß von Sieg zu Sieg eilt. Bis zum Gipfeltref­fen gegen den TSV Dinkelsche­rben am Samstag sollen die Wunden geleckt sein. „Da freu ich mich schon drauf“, so Pecher. Vor allem deshalb, „weil die letzten drei Gegentore aus 30 Metern, durch ein Eigentor und einen Platzfehle­r nie mehr so fallen.“

Am vergangene­n Wochenende wurde auch fleißig geheiratet. WähHeimsie­g. rend der SV Cosmos Aystetten sein Spiel aufgrund der Vermählung seines Torwarttra­iners Aleksandar Canovic auf den Tag der Deutschen Einheit vorverlegt hatte, sah man die anderen Hochzeiter auf dem Fußballpla­tz. Dominik Bröll konnte sich dank zweier Tore seines Bruders und Trauzeugen Markus Bröll über einen 4:0-Sieg seines TSV Fischach gegen den TSV Walkertsho­fen freuen. Für Christian Ludl, den Trainer des TSV Zusmarshau­sen, gab es kein Hochzeitsg­eschenk. Der FC Horgau gewann das Derby mit 1:0, sodass die Zusser jetzt am kommenden Wochenende gegen den SSV Anhausen das nächste Schicksals­spiel vor der Brust haben.

 ?? Foto: Karin Tautz ?? Nach einem Zusammenpr­all kümmerte sich Fabian Wolf zusammen mit Meitingens Betreuerin Mercedes Streit noch um den Rainer Robin Spieler, der mit einer Kopfverlet­zung ausscheide­n musste. Unmittelba­r danach musste er dann selbst vom Platz, nachdem seine Beule aufgeplatz­t war.
Foto: Karin Tautz Nach einem Zusammenpr­all kümmerte sich Fabian Wolf zusammen mit Meitingens Betreuerin Mercedes Streit noch um den Rainer Robin Spieler, der mit einer Kopfverlet­zung ausscheide­n musste. Unmittelba­r danach musste er dann selbst vom Platz, nachdem seine Beule aufgeplatz­t war.
 ?? Foto: Marcus Merk ?? Keine Hochzeitsg­eschenke vom FC Horgau gab es für Zusmarshau­sen Trainer Christian Ludl, der mit seiner Mannschaft eine 0:1-Niederlage im Derby hinnehmen musste.
Foto: Marcus Merk Keine Hochzeitsg­eschenke vom FC Horgau gab es für Zusmarshau­sen Trainer Christian Ludl, der mit seiner Mannschaft eine 0:1-Niederlage im Derby hinnehmen musste.
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