Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Viele haben ihre Wahl schon getroffen

Alle Infos rund um die Briefwahl, die immer beliebter wird

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Landkreis Augsburg Endspurt im Wahlkampf, die Parteien werben um die Stimmen derer, die noch unentschlo­ssen sind. Bei vielen allerdings ist die Entscheidu­ng schon vor dem Wahltag gefallen: Die Briefwahl ist weiter auf dem Vormarsch. ● Fakten Das bestätigen auch die Zahlen der Verwaltung­en von Neusäß, Gersthofen, Meitingen, Fischach und Stadtberge­n. Der Anteil der Briefwähle­r ist von 2008 mit 12,47 Prozent auf ganze 30,3 Prozent in 2013 gestiegen und liegt in diesem Jahr bereits bei 22,29 Prozent, sagt Andrea Faber von der Stadtverwa­ltung Neusäß. Gersthofen hatte bei den Landtagswa­hlen 2013 2820 Briefwähle­r und dieses Jahr sind es von 15 000 Stimmberec­htigten schon 3580 Briefwähle­r. Laut Bruno Höfer von der Marktgemei­nde Meitingen, lag der Anteil der Briefwähle­r bei den letzten Bundestags­wahlen knapp unter 2000 – bei 8600 Stimmberec­htigten. Diesmal sind schon mehr als über 2100 Briefwähle­r registrier­t.

In Fischach ist der Trend noch nicht so eindeutig. Bei den jüngsten Bundestags­wahlen waren es dort 891 Briefwähle­r, diesmal sind es erst 826. Jedoch findet die Wahl ja auch erst am Sonntag statt. Stadtberge­n verzeichne­te in ähnlicher Größenordn­ung wie Neusäß eine Zunahme, Tendenz weiter steigend.

● Erklärung Wie lässt sich jedoch dieser auf alle Altersgrup­pen zutreffend­e Trend erklären? Ann-Christin Joder von der Stadtverwa­ltung Gersthofen erklärt es so: „Die Briefwahl ermöglicht es dem Bürger, zu Hause bequem und einfach seine Stimme abzugeben. Der Wähler ist somit zeitlich unabhängig und kann, falls er doch noch Fragen zum Parteienpr­ogramm haben sollte, diese vorher klären. Wir haben dieses Jahr so viele Anträge zu bearbeiten, dass wir Mitarbeite­r aus dem ganzen Haus hinzuziehe­n mussten.“

● Beantragun­g Die Beantragun­g kann per Post, Internet oder persönlich erfolgen. Jedoch ist es sinnvoll, die Wahlunterl­agen bis spätestens Mittwoch via Internet oder Post zu beantragen, da sonst diese nicht mehr rechtzeiti­g zugesandt werden können. Die Beantragun­g erfolgt mittels der vor Wochen zugesandte­n Wahlbenach­richtigung­skarte oder frei per Hand, und muss mit allen wichtigen Informatio­nen, wie Name, Adresse und Geburtsdat­um versehen werden. Persönlich ist es möglich, den Wahlschein bis 15 Uhr am Wahlsonnta­g im Bürgeramt abzuholen, so Markus Voh von der Stadtverwa­ltung Stadtberge­n. Der ausgefüllt­e Wahlschein muss spätestens Freitag an das Bürgeramt oder die Stadtverwa­ltung gesendet werden, persönlich kann er bis 18 Uhr am Briefkaste­n der Stadtverwa­ltung eingeworfe­n werden.

● Nachteile Allerdings weist die Wahl mittels Brief auch einige Nachteile auf. Die Stimmzette­l auszuwerte­n, ist für die Wahlhelfer mit wesentlich mehr Aufwand verbunden, da das Prozedere fortlaufen­d die ganze Zeit über betreut werden muss, so Andrea Faber. Zudem müssen die Wahlhelfer darauf achten, ob die Stimmzette­l und die Wahlbesche­inigung separat verpackt und formgerech­t ausgefüllt sind. Danach können die Stimmzette­l erst ausgewerte­t werden, wohingegen bei der herkömmlic­hen Wahl im Wahllokal nur der Name auf dem Stimmzette­l mit dem des Wählerverz­eichnisses übereinsti­mmen muss. Zudem ist offen, wie es bei der Briefwahl um die Wahrung des Wahlgeheim­nisses bestellt ist. Während es in Wahllokale­n Kabinen gibt, weiß niemand, wer dem Briefwähle­r alles über die Schulter »Aufgefalle­n schaut. (lebe)

Wofür stehen die einzelnen Parteien? Wir haben mit den Direktkand­idaten der sieben aussichtsr­eichsten Gruppen den Test gemacht »Seite 6/7

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