Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kurz informiert: Wer wie von wem gewählt wird
● Mit rund 115 000 Wahlberechtigten gehört der Stimmkreis Augsburg Land Süd zu den größten in Schwaben. Das ist insofern wichtig, weil es die Chancen der Direktkandidaten erhöht, in den Landtag einzuziehen.
● Insgesamt treten am Sonntag zwölf Bewerber an. Direkt in den Landtag gewählt wird der Bewerber, der am meisten Stimmen erhält. Vor fünf Jahren war dies die CSU-Politikerin Carolina Trautner. Die sogenannte Stimmkreisabgeordnete ist inzwischen Staatssekretärin im Kabinett Söder und tritt auch diesmal wieder an.
● Neben den Abgeordneten, die direkt in ihrem Stimmkreis die Mehrheit erringen, gibt es Abgeordnete, die über die Liste ins Parlament einziehen. Das funktioniert so: Zunächst wird aus der Zahl der Erst- und Zweitstimmen für eine Partei errechnet, wie viele Mandate dieser Partei zustehen. Davon wird die Zahl der direkt errungenen Mandate abgezogen. Die Sitze, die übrig bleiben, gehen an die Kandidaten auf der Liste, die die meisten Stimmen haben, aber noch kein Mandat. Dabei werden die Erst- und Zweit- stimmen zusammengezählt, weshalb es wichtig ist, viele Erststimmen zu haben, auch wenn es im Stimmkreis nicht zum Sieg reicht.
● Erststimmen können nur die jeweiligen Bewerber um das Mandat des Stimmkreises bekommen. In Schwaben gibt es 13 Stimmkreise.
● Die Zweitstimme kann der Wähler an einen weiteren Kandidaten vergeben, der in Schwaben antritt und auf der Liste steht.
● Welche Abgeordneten genau einziehen, steht erst im Laufe des Montags fest.
● Kompliziert machen die Rechnung die sogenannten Überhang- und Ausgleichsmandate. Wenn eine Partei mehr direkte Mandate erringt, als ihr nach dem Gesamtstimmenanteil zustehen, hat sie Überhangmandate. Zum Ausgleich wird die Anzahl der für den Wahlkreis (= Schwaben) zu vergebenden Sitze so lange erhöht und auf die einzelnen Parteien verteilt, bis der Proporz wieder stimmt. Ausgegangen wird zunächst einmal von 26 Sitzen, von denen die Hälfte direkt vergeben wird. (cf)