Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zoff um teures Stadtfest

- VON GERALD LINDNER lig@augsburger-allgemeine.de

50 Jahre Stadterheb­ung feiert Gersthofen im kommenden Jahr. 740 000 Euro soll das kosten. Zu viel, meinen zwei Fraktionen im Stadtrat.

Feiern ja – aber wie? Dass Gersthofen aufgrund seines großen Finanzpols­ters auf der hohen Kante sein Jubiläum größer begeht, als es wohl jede andere Kommune in der Region könnte, überrascht nicht. 740 000 Euro sind, für sich betrachtet, eine Menge Holz. Zieht man aber Zuschüsse ab, die für Vereinsjub­iläen 2019 fließen sollen, sieht es schon ein wenig anders aus. Denn sie wären laut Satzung auch ohne Stadtfest in gleicher Höhe geflossen. Und bis auf zwei Empfänge für geladene Gäste kommen alle Veranstalt­ungen allen Bürgern zugute – so sollte es legitim sein, dass von den 67 Millionen Euro städtische­m Guthaben etwas wieder zurückflie­ßt. Und umgerechne­t auf ein Dreivierte­ljahr, über welches sich die Veranstalt­ungen verteilen, relativier­t sich die Summe noch weiter. Für eine einzige – umstritten­e – Radlnacht gab die finanziell deutlich schlechter gestellte Stadt Augsburg 100 000 Euro aus. Ebenfalls mehr als 100 000 Euro spendierte die Stadt Friedberg für das mit 2200 Besuchern bedingt erfolgreic­he zweitägige Südufer-Festival. Wohl gemerkt: Es ist gut, wenn Stadträte ihrer Verwaltung bei den Ausgaben auf die Finger schauen. Doch beim Gersthofer Stadtjubil­äum schießen die Kritiker ein wenig übers Ziel hinaus.

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