Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Stamm: Keine Koalition mit AfD

Wie sich die Arbeit im Landtag ändern könnte

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München In Erwartung des AfDEinzugs ins bayerische Parlament hat Landtagspr­äsidentin Barbara Stamm (CSU) klare rote Linien für den Umgang im Politbetri­eb gezogen. Demnach sollten demokratis­che Parteien nach ihrer Ansicht keine Koalitione­n mit der AfD eingehen. „Wir müssen von unserem demokratis­chen Verständni­s her wissen, mit wem etwas möglich ist und mit wem nicht“, sagte sie am Mittwoch in München. Daher gebe es aus ihrer Sicht nur ein ganz klares Nein zu Bündnissen mit der AfD. „Es geht um unsere persönlich­e Haltung.“Durch den voraussich­tlichen Einzug der AfD in den bayerische­n Landtag wird sich laut Stamm der Alltag für alle Parlamenta­rier deutlich verändern. „Die Präsenz muss sich ändern, da wird man sehr darauf achten müssen.“Dies sei schon notwendig, um die Beschlussf­ähigkeit des Landtags sicherzust­ellen. In anderen Parlamente­n mit AfD-Fraktionen hatte sich wiederholt gezeigt, dass die Mehrheitsv­erhältniss­e aufgrund abwesender Abgeordnet­er bei gleichzeit­ig vollständi­ger Anwesenhei­t der AfD bei Abstimmung­en ins Wanken gekommen sind.

Die Präsidente­n und Direktoren der deutschen Parlamente tauschten sich stetig über ihre Erfahrunge­n mit der AfD aus. Dabei zeige sich, dass es Landtage gebe, in denen die AfD geräuschlo­s arbeitete – im Osten sei es aber bisweilen sehr heikel. Um den Parlaments­betrieb sicherzust­ellen, dürfe es in Zukunft keine Ausnahmen mehr von der Geschäftso­rdnung geben. „Das muss alles ganz klar und stringent sein“, betonte Stamm.

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