Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Razzien wegen Manipulation
Skandal erschüttert belgischen Fußball
Brüssel In sieben europäischen Ländern hat es einen koordinierten Großeinsatz der Polizei wegen des Verdachts auf organisierten Betrug im belgischen Profifußball gegeben. Die Behörden hätten am Morgen 57 Hausdurchsuchungen in Belgien, Frankreich und weiteren Ländern vorgenommen und eine „große Anzahl Personen“festgenommen, teilte die belgische Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Demnach geht es um den Verdacht auf Finanzbetrug bei Spielertransfers und Spielmanipulationen bei Vereinen der ersten belgischen Fußballliga.
220 Polizisten in Belgien, Frankreich, Luxemburg, Zypern, Montenegro, Serbien und Mazedonien waren der Staatsanwaltschaft zufolge im Einsatz. Im Visier der Behörden sind demnach „Klubchefs, Spielervermittler, Schiedsrichter, ein ehemaliger Anwalt, eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Trainer, Journalisten und einige mögliche Komplizen“. Bei dem festgenommenen Trainer handelt es sich um Ivan Leko, Trainer des belgischen Meisters FC Brügge. Der FC Brügge spielt derzeit in der Champions League, in einer Gruppe mit Borussia Dortmund.
Zudem seien die Räumlichkeiten des FC Brügge, des Rekordmeisters RSC Anderlecht, des aktuellen Tabellenführers KRC Genk sowie von Standard Lüttich durchsucht worden, hieß es ebenfalls aus Ermittlerkreisen.