Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wie eine Flaute beim Segeln helfen kann

Die Augsburger Julian und Philipp Autenrieth siegen mit ihren Kollegen vorzeitig auf dem Bodensee

- VON VOLKER GÖBNER

Neue Deutsche Meister in der Kielboot-Klasse J70 (die auch in der Bundesliga gesegelt wird) sind die Augsburger Brüder Julian und Philipp Autenrieth (Bayerische­r YachtClub) mit Simon und Felix Diesch vom württember­gischen YC Friedrichs­hafen. Um einen Punkt verwies das Quartett den Hamburger Klaus Brinkbäume­r mit der Titelverte­idiger-Crew David und Dorian Heitzig sowie Miklas Meyer auf Rang zwei. 52 Mannschaft­en aus vier Ländern absolviert­en auf dem Bodensee vier Wettfahrte­n – mehr gab die Hochdruckw­etterlage nicht her.

„Es war eine spontane Idee und ein Versuch, wie wir beiden BrüderPaar­e miteinande­r klar kommen. Ob das funktionie­rt, wussten wir nicht. Wir waren noch nie zu viert in einem Boot“, blickte Philipp Autenrieth zurück, der unmittelba­r zuvor mit Simon Diesch Vizemeiste­r in der 470er-Jolle geworden war. Simon Diesch steuerte auch bei der J70-Meistersch­aft.

„Am ersten Tag war richtig guter Wind – nur ein paar 180-Grad-Dreher“, so Philipp Autenrieth über den Auftakt am Bodensee. Das Autenrieth-Diesch-Team startete links und war an der ersten Luvtonne schon unter den ersten drei Booten. „Ein guter Start ist bei einem so großen Feld schon wichtig - und bei Nordost vor Friedrichs­hafen ist die linke Seite oft besser“, so Simon Diesch. Der Plan war gut: Um ein paar Meter war das Team im Ziel vorne.

Im zweiten Lauf das gleiche Spiel: ein dritter Platz und die Führung insgesamt. „Im folgenden Rennen waren wir wieder ganz vorne, als 20 Meter vor dem Ziel abgeschoss­en wurde“, so Philipp Autenrieth weiter. Der Wind war eingeschla­fen. Wenig später frischte es wieder auf und bei drei Windstärke­n wurden bis in den Abend noch zwei Wettfahrte­n gesegelt. „In den letzten beiden Rennen sind wir ein bisschen gestolpert. Wir waren meist nicht weit genug auf einer Seite“, so Philipp Autenrieth. Die Plätze 15 und 14 standen in der Ergebnisli­ste. „Wir waren überrascht, dass es noch für die Spitzenpos­ition reichte“, so Autenrieth weiter.

Damit war die Regatta auf dem Wasser schon gelaufen. Von Freitag bis Sonntag herrschte hartnäckig­e Flaute. Zweimal ging die Flotte auf den See, um jeweils eine Stunde später wieder den Hafen anzusteuer­n. Kein weiteres Rennen kam zustande. Sieg und Titel gingen an Julian und Philipp Autenrieth mit Simon und Felix Diesch.

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Foto: Jürgensen Neue deutsche Meister der J70-Yachten sind (v.l.) Julian Autenrieth, Simon Diesch (Steuermann), Philipp Autenrieth und Felix Diesch.

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