Augsburger Allgemeine (Land Nord)

„Eiskanal wird ein Juwel“

WM-Koordinato­r stellt sein Projekt vor

- VON ROBERT GÖTZ

Auch wenn große Teile des Eiskanales derzeit kein Wasser führt, herrscht auf der Anlage am Hochablass Betriebsam­keit. Die Betonhinde­rnisse in der Strecke werden saniert und der dichte Baumbewuch­s am Gelände ausgelicht­et. Mit der Kanuweltme­isterschaf­t, die 2022 in Augsburg stattfinde­t, haben diese Arbeiten aber eigentlich noch nichts zu tun, auch wenn die Vorarbeite­n für das sportliche Großereign­is schon begonnen haben.

„Die Aufträge für die Betonsanie­rung wurde schon vergeben, da stand noch gar nicht fest, dass die WM nach Augsburg kommt“, sagt Robert Zenner, Leiter des Sport– und Bäderamtes. Und die Baumarbeit­en sind sowieso notwendig. Das Lindenster­ben hat auch dem Wald am Eiskanal zugesetzt, zudem muss die Verkehrssi­cherheit gewährleis­tet und der Baumbestan­d verjüngt werden.

Das Mega-Projekt „Kanu-WM 2022“startete hingegen fast unbemerkt. Im September stellte das Sport- und Bäderamt Steve Bathelt, 35, ein. Bathelt, war zuvor Sportkoord­inator der Stadt Jena und ist jetzt in Augsburg für die Realisieru­ng von Sportgroßv­eranstaltu­ngen und des Sport- und Bäderentwi­cklungspla­nes zuständig. Seine erste Aufgabe: er muss als Beauftragt­er der Kanu-WM den Eiskanal WM-tauglich machen und planen, wie er danach auch nachhaltig zu nutzen ist.

Eine Mammutaufg­abe, wie seine Präsentati­on vor dem Sportaussc­huss zeigte. In der ersten Septemberw­oche 2022 soll die WM in Augsburg stattfinde­n, so plant die Stadt Augsburg. Der Internatio­nale Kanuverban­d (ICF) muss dem Termin aber noch zustimmen. Bis dahin hat Bathelt viel zu koordinier­en. „Vier Jahre sind ein enges Zeitkorset­t. Es klingt viel, ist aber sehr sportlich.“So muss er ein Sicherheit­skonzept erstellen. Die komplette Sanierung und denkmalger­echte Anpassung der Gebäude, der Trainings- und Wettkampfs­trecken und der Außenanlag­en koordinier­en. Und sich zum Beispiel auch in das Vertragsre­cht für die Wasservers­orgung einarbeite­n. Zwischen 18 und 20 Millionen Euro soll das Projekt kosten.

Derzeit ist Bathelt damit beschäftig­t, zusammen mit den beiden Kanuverein­en AKV und Kanu Schwaben das Raumprogra­mm zu erstellen. „Es geht darum festzulege­n, was für die WM notwendig ist und wie der Bedarf der Vereine nach der WM ist“, sagt Bathelt. Die Bauarbeite­n sollen Anfang 2020 beginnen und Anfang April 2022 abgeschlos­sen sein. Eventuell soll dann im Sommer sogar noch ein Weltcup als WM-Generalpro­be stattfinde­n. „Zweieinhal­b Monate sind ein sehr kleiner Puffer“, sagt Bathelt.

Ansonsten schwärmt er von seiner neuen Aufgabe: „Ich bin guter Dinge, dass wir die nächsten vier Jahre ein tolles Projekt entwickeln. Der Eiskanal wird ein Juwel, ein Denkmal, das auch nach der WM von den Augsburger­n gelebt werden kann.“

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Foto: Schöllhorn Am Eiskanal werden derzeit die Betonhinde­rnisse saniert.

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